Auch die Politik schaute am Dienstagmittag beim ersten WAZ-Lesercafé für Alt-Oberhausen im Café Bauer vorbei. Kontrovers wurde die Entwicklung besonders der Innenstadt diskutiert.
Juso-Chef Maximilian Janetzki begrüßt die Entwicklung eines neuen Hauses der Jugend an der Brüder Grimm Schule: Man brauche hier eine Stätte für Jugendliche, wo viele Familien in sozial schwierigen Verhältnissen wohnen. Dabei lobt der Vorsitzende gerade die Beteiligung der Jugendlichen am Konzept, aber ebenso die Bürgerbeteiligung für den John-Lennon-Platz im Marienviertel, wo vor nicht allzu langer Zeit das ehemalige Jugendhaus abgerissen wurde.
Ein Teil davon soll für Jugendaktivitäten zur Verfügung stehen. „50 Prozent dieser Fläche sollen grün bleiben“, hebt Janetzki hervor. Allerdings nicht zuletzt deshalb, weil der Platz auch als rechnerische Ausgleichfläche für die verlorene Grünfläche an der Seilerstraße im Schlad-Viertel dienen muss. Schrecken solche „Leitplanken“ nicht mögliche Investoren ab? Jugendarbeit könnte dann auf Jahre stillgelegt sein. Der Juso-Chef glaubt’s allerdings nicht: Der John-Lennon-Platz sei sehr attraktiv.
Mit Sorge betrachten die Linken den offenbar wachsenden Wohnungsleerstand in der City: „Wir haben einfach mal an der Marktstraße nachgezählt“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Yusuf Karacelik. Nach Ansicht der Linken sollte die Stadt bei den Eigentümern auf eine Fehlbelegungsabgabe drängen, wenn Wohnungen zu lange leer stünden. „Bezahlbare Wohnungen werden gesucht. Wir wollen Hausbesitzer dazu bewegen, in ihr Eigentum zu investieren.“
Den Kauf der Markthalle durch die OGM und die Pläne, dort zentral ein für alle Stadtteile zuständiges Jobcenter einzurichten, kritisieren die Linken allerdings scharf. Karacelik: „Das macht keinen Sinn. Für die Betroffenen in Sterkrade und Osterfeld wären die Wege damit bedeutend länger. Die Jobcenter im Stadtteil sollten erhalten bleiben.“ Dagegen gibt Juso-Chef Janetzki zu bedenken: „Das Umfeld der Markhalle könnte dadurch belebt werden.“