Oberhausen.. Carmen Nebel machte mit fünf Sängern während ihrer Tournee hier Halt. Über 2000 begeisterte Zuschauer.
Wenn Carmen Nebel angesagt ist, freut sich nicht nur das ZDF über zuverlässige Einschaltquoten bei der älteren Generation. Auch ihrem Gastspiel in der Arena folgten am Samstagabend über 2000 Fans der leichten Unterhaltungsmusik. Seit Mitte vergangener Woche ist die Moderatorin mit einer an die gleichnamige ZDF-Show „Willkommen bei Carmen Nebel“ angelehnten Schlager-Tournee unterwegs. Auf ihrem Weg von Trier nach Frankfurt machte sie mit fünf Stars in der Oberhausener Arena Halt. Ihre Fans, auch hier überwiegend ein Publikum der Generation 50 plus, erlebten mit den Schlagersängern Beatrice Egli, Ella Endlich, Andy Borg, Tony Christie und dem Opern-Tenor Paul Potts einen vergnüglichen Abend.
Deren Höhepunkt sollte die Präsentation von „Adrenalin“ sein. Damit will sich Ella Endlich am 25. Februar um die deutsche Beteiligung am Eurovision Song Contest bewerben. „Das ist genau der perfekte Moment für mich“, begründete die 31-Jährige, warum sie jetzt ihre Hände nach dem größten Stern am Schlagerhimmel ausstreckt. Aber der Text ihres Songs war in der Arena nur in Satzfetzen zu verstehen. Zu sehr konzentrierte sie sich offenbar darauf, die hohen Passagen mit ihrer Stimme zu bewältigen. Viel besser kam dagegen ihr Riesenerfolg von 2009 „Küss’ mich, halt’ mich, lieb’ mich“ an. Und auch beim Duett mit Paul Potts mit „The Prayer“ machte sie eine gute Figur, nicht nur wegen des goldglitzernden Kleids.
Andy Borg, Carmen Nebels langjähriger Moderatoren-Konkurrent vom Musikantenstadl, war nicht nur wieder für viele Kalauer gut. So versuchte er sich als James-Bond-Darsteller. Seine Hits wie „Adios Amor“, „Die Fischer von San Juan“ oder „Die berühmten drei Worte“ bestätigten auch die von Carmen Nebel versprochene „Mitklatsch-Garantie“.
In Ehren ergraut
Die Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli demonstrierte, dass sie nicht nur bei Liedern wie „Auf die Plätze, fertig“ und „Wir leben laut“ im allgegenwärtigen schnellen 4/4-Takt zuhause ist, sondern auch gefühlvolle Balladen singen kann, zum Beispiel „Wo bist Du?“.
Natürlich durfte auch der in Ehren ergraute Engländer Tony Christie Erfolge aus seinem großen Repertoire beisteuern, „Amarillo“ etwa oder „Las Vegas“. Aber den anspruchsvollsten Kontrast zu Nebels anderen Gästen bot der Opern-Tenor Paul Potts mit einer gefühlvollen Interpretation von Lehárs „Dein ist mein ganzes Herz“ oder mit der Gottvater-Melodie aus dem Film „Der Pate“.
Musikalisch daneben lag dagegen die Swing-Tanzeinlage des Deutschen Fernsehballetts. Die Tänzer mussten zu Benny Goodmans „Sing Sing Sing“ auftreten. Das aber wurde in völlig unpassender, basslastiger Weise eingespielt, so als handele es sich um Schlagermusik. Solche Unvereinbarkeit vermochten auch noch so kunstvoll getanzte Figuren nicht zu kaschieren.
Die kurzweilige Show mit der etwas zu langen Pause rundeten in der Arena gleich mehrere Publikumsspiele ab. So wurde Gerlinde, das einzige Geburtstagskind des Abends, auf die Bühne gerufen. Sie darf bald Nebels Original-TV-Show in Berlin live mitverfolgen.