„Ich fühl mich – aber wie?“ lautet der Titel einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Intego, der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Volkshochschule. Elf Mal geht es in Vorträgen, Trainings, Konzert und Gesprächen um die seelische Gesundheit.
„Wir haben eine Zunahme im Bereich der psychischen Erkrankungen, die zweistellig ist“, sagt Peter Jötten, Leiter der Selbsthilfe-Kontaktstelle, „und die geht von Jahr zu Jahr nach oben“. Auch wenn es an Angeboten in Oberhausen nicht mangele, wolle man sich des Themas annehmen – „mit gebündelten Kräften“. Denn immer noch wüssten viele nicht, an wen sie sich wenden können, im Falle eines Falles.
Der Ton, der in den Veranstaltungen angeschlagen wird, soll konstruktiv statt negativ sein, eher aufbauend statt problematisierend. Fachchinesisch ist nicht angesagt. So lautet der Titel des Auftakt-Abends, ein Vortrag von Prof. Dr. Eugen Davids vom St. Joseph-Hospital am Mittwoch, 8. September, 18 Uhr, in den Räumen des Paritätischen: „Fröhlich – nicht fröhlich – traurig – trauriger – und dann?“ Es geht um gute und schlechte Laune, aber eigentlich: um Depression. „Wir wollten nicht sofort mit dem Begriff kommen“, sagt Peter Jötten. Dabei habe es nach dem Selbstmord von Fußballer Robert Enke „einen Tabubruch“ gegeben. Die Häufigkeit der Anrufe habe zugenommen, „erstaunlicherweise auch von Männern, was sonst eher selten ist“.
Geschlechtsspezifisch ist keiner der Vorträge, die im Anschluss auch immer Raum für einen Austausch bieten. Und doch glaubt Gesa Reisz von der Volkshochschule, dass es Angebote geben wird, „von denen sich Frauen mehr angesprochen fühlen als Männer“: „Das schaff ich noch, das auch...“ ist ein solches. Unter diesem Motto spricht am Mittwoch, 29. September, 18 Uhr, Prof. Dr. Matthias Rothermundt vom Johanniter-Krankenhaus in den Räumen von Intego über Arbeitsverdichtung, Stress und Druck. Die zentrale Frage: Wie gesund ist das, was wir uns täglich zumuten? In einem sechswöchigen Kurs kann man dann lernen, individuelle Balance zu finden, Prioritäten zu setzen und Chaotisches zu ordnen.
„Jeder hat Angst, aus dem System herauszufallen“, sagt Reisz. Deshalb sei es ein gutes Gefühl, zu wissen, welche Angebote es gibt in der Stadt.