Oberhausen.
Zwei Kreative, ein Ziel: Regisseur Lenny Grüttgen will die freie Theaterszene beleben, Gdanska-Chef Czeslaw Golebiewski gibt ihr ein Zuhause. „Das Kneipentheater beflügelt ihn“, sagt Maria Golebiewski. „Schauspielproduktionen bringen einen neuen Wind ins Haus.“
„G hoch 3“ nennen sie das neue Theater-Projekt, die Gs stehen für die Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Beteiligten und des Spielortes ebenso wie für Genuss und Gemeinsamkeit.
Mit „dreifrei“ geht’s los
Fürs Gelingen des Projekts werden zunächst einmal Talente gesucht, Leute, die Lust haben zu spielen, zu singen, zu tanzen. Grüttgen: „Es gibt viele begabte Amateure.“ Damit, Laien zur Professionalität zu bringen, hat Grüttgen reichlich Erfahrung.
Ein Beispiel dafür ist das Theater „dreifrei“, das seine Produktion „Drei Mal Leben“ am Samstag, 16. Februar, um 20 Uhr auf der Gdanska-Bühne zeigt. „Damit startet G hoch 3“, sagt Grüttgen. Auch die Theatergruppe „dreifrei“, bisher beheimatet im Bürgerzentrum Alte Heid, liebäugele damit, seine Proben ins Gdanska zu verlegen.
„Leute, die Lust haben, Theater zu spielen, gibt’s viele“
„Probenzeiten lassen sich bei uns noch einschieben“, ist sich Maria Golebiewski sicher, dass im prall gefüllten Kultur-Fahrplan des Gdanska noch ein Theater-Zimmer frei ist. „Wir haben ja montags Ruhetag und auch zum Beispiel sonntags lässt sich was machen.“
„Kommen, hineinschnuppern und bei Gefallen bleiben“, lädt Grüttgen Theater-Interessierte ein, sich bei den ersten Treffen einfach einzufinden. In einer Art Kurssystem will er arbeiten: Interessenten an Chorarbeit und Gesang treffen sich am Sonntag, 10. März, um 16 Uhr. Die erste Gelegenheit, Grüttgens Art, Schauspiel und Sprachgestaltung zu vermitteln, kennen zu lernen, ist am Montag, 11. März, um 18 Uhr.
„Leute, die Lust haben, Theater zu spielen, gibt’s viele“, ist Ute Haneke sicher. Sie hat Erfahrung mit Grüttgens Projekten. „Die neue Möglichkeit, sich kreativ auszuleben, muss sich herumsprechen.“
Fernziel ist ein Musical
Für den Papierkorb soll auf jeden Fall nicht geprobt werden. „Ergebnisse der Kursarbeit kommen auf die Bühne“, sagt Grüttgen und dass „G hoch 3“ auch anderen freien Gruppen die Möglichkeit bieten will, vor Publikum aufzutreten. Grüttgen: „Erste Kooperationsgespräche mit dem Mülheimer Schauspielstudio Ruhr laufen.“
Während Grüttgen eher so klingt, als ließe er gut Ding Weile haben, hat Czeslaw Golebiewski, ein Fernziel fürs Theater „G hoch 3“ schon im Blick: „Ein deutsch-polnisches Musical wird im Gdanska aufgeführt.“