Karnevalssitzungen, Gesangsvereine, Weiterbildung, Abitur-Bälle und geeignete Konzerte: So lässt es sich zusammenfassen, wenn Stadthallen-Geschäftsführer Hartmut Schmidt über die Ziele spricht, mit denen sich die „gute Stube der Stadt“ am Markt zeigen soll. „Unsere Säulen bilden Tradition, Bildung und Events“, meint Schmidt. Die Luise-Albertz-Halle möchte ihre Kompetenz als Ort für Tagungen stärken: Sowohl Logos als auch Internetauftritte sind nun auf den neuen Namen „Congress-Center Oberhausen“ (CCO) abgestimmt.

Kooperation mit Arena ausbauen

Dies sei keine Entscheidung gegen die Würdigung der Namensgeberin der Halle, der ehemaligen Oberbürgermeisterin Luise Albertz (SPD), betont Schmidt. Der komplette Komplex soll vielmehr von auswärtigen Kunden deutlicher als moderner Tagungs- und Veranstaltungsort wahrgenommen werden. Der Name Luise Albertz ist im neuen Logo mit schwarzer und roter Schrift weiterhin enthalten, wenn auch dezent.

Vor allem Brauchtumsveranstaltungen, so der Wille, sollen an die Halle gebunden werden. Dies ist nicht ganz einfach, da einige Karnevalsvereine den zentralen Saal („Berlin“) mit 1200 Plätzen nicht kostendeckend füllen können.

Als Lösung werden derzeit neuartige Raumteiler favorisiert, die je nach Bedarf den breiten Saal verkleinern und damit die Stimmung für 600 oder 700 Gäste verdichten könnten. Dadurch würden sich natürlich die Mietkosten verringern, was kleineren Vereinen zugute kommen könnte, da mit dieser Variante keine Kosten für nicht genutzte Hallenbereiche anfallen.

Einen weiteren Knackpunkt stellt nach Erfahrung mehrerer Vereine die Bewirtung durch den Essener Restaurant-Betreiber Hans-Hubert Imhoff dar. Getränke und Essen seien hier zu teuer, der Service oftmals zu zögerlich, heißt es.

Stimmen, die nicht ungehört bleiben: Die Verträge mit Imhoff laufen aber noch bis Ende 2015. Wer künftig die Gastronomie in der Halle betreiben soll, lässt Schmidt offen. Es seien mehrere Modelle denkbar, darunter die Möglichkeit, dass die Halle Vermietung und Versorgung aus einer Hand anbietet. Für diese Variante steht die Chance gut.

Das Veranstaltungsgeschäft mit Events möchte Schmidt nicht auslagern, sondern durch die Kooperation mit der König-Pilsener-Arena noch verjüngen. Zugleich bleibt er realistisch: „Manche Dinge passen, andere eben weniger!“ Soll heißen: Eine Rückkehr von Partys (wie einst das Format „Heldentanz“) scheint unwahrscheinlich, dafür ist die Halle bei Abi-Bällen „ausgezeichnet ausgelastet“.

Mit dem vollzogenen Feinschliff am Gebäude möchte das Congress-Centrum sich besser positionieren: Bei Technik, Böden, Beschilderung und Anstrich wurde nachgebessert. Nachdem die Halle vor zwei Jahren als Sanierungsfall eingestuft wurde, haben sich die Zahlen gebessert. Statt zehn Hallenmitarbeiter gibt es nur noch sechs, „Zuschussveranstaltungen“ wurden gestrichen.

2013 gab es einen Überschuss von 43 000 Euro. Der Zuschuss der Stadt, so Kämmerer Apostolos Tsalastras, liegt bei 1,2 Millionen Euro.