Oberhausen.. Nach Hinweisen konnte ein 27-jähriger Räuber gefasst werden. Die Oberhausener Polizei erreicht über das Netzwerk Facebook bis zu 30.000 Menschen.

Die Beiträge der Oberhausener Polizei auf ihrer Facebookseite werden mittlerweile sehr häufig angeklickt. „Mit Fahndungsaufrufen erreichen wir bis zu 30.000 Menschen“, sagt Tom Litges. Der Polizeisprecher bedauert nur, dass sich Fahndungserfolge selten auf ein bestimmtes Medium zurückverfolgen lassen. Deshalb freut es ihn umso mehr, dass jetzt ein Räuber eindeutig durch einen Hinweis aus der Facebookgemeinde gefasst werden konnte.

Mit Messer verletzt

Der Mann hatte am Centro drei Jugendliche (16 bis 17 Jahre alt) mit einem Messer bedroht und ihre Handys gefordert (wir berichteten). Dann hatte er sich einen 17-Jährigen geschnappt, ihn von seinen Kollegen weggezerrt und dabei mit dem Messer verletzt. Dann war der Täter geflohen. Die Familie des 17-Jährigen setzte 2000 Euro auf die Ergreifung des Täters aus.

Diese Fahndung postete die Polizei sofort auf ihrer Facebook-Seite. Schon nach wenigen Stunden erhielten die Beamten einen Hinweis auf den Kriminellen. Die Ermittler vom KK12 informierten sofort Zivilfahnder, die einen 27-jährigen Oberhausener innerhalb kürzester Zeit aufspürten und den Verdächtigen am Dienstag (12. April), weniger als 48 Stunden nach dem Überfall, festnahmen. Der Mann wurde bereits wegen mehrerer Haftbefehle gesucht und war außerdem aus einem Hafturlaub nicht zurückgekehrt. „Jetzt wartet er im Polizeigewahrsam auf seine Mitfahrgelegenheit nach Hause – eine Strafvollzugsanstalt“, sagt Tom Litges.

Der Pressesprecher findet es toll, dieses Wir-Gefühl, das mittlerweile in Oberhausen herrsche. Die Bürger riefen die 110 an, ohne die anfängliche Scheu, es könne sie Geld kosten. Und sie unterstützen die Polizei tatkräftig. „Ich denke da nur an den Oberhausener, der einen Räuber verfolgt und direkt vor dem Polizeipräsidium festgehalten hat.“ Der kriminelle Algerier hatte mit einem Komplizen eine Frau auf der Marktstraße brutal zusammengeschlagen und beraubt.

Positive Kommentare

„Facebook ist ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeits- und der Polizeiarbeit geworden“, sagt Tom Litges. Bürgernähe und Verständnis für die Polizeiarbeit konnten damit gewonnen werden. „Mit Facebook haben wir unsere Arbeit transparenter gemacht.“

Die Blitzermeldungen, anfangs abfällig kommentiert, erhielten jetzt positive Kommentare. Das Konzept „Kampf gegen Wohnungseinbruch“ habe man erklärt. Auch die Besonderheit, dass alle Dienststellen daran arbeiten. Dann gebe es noch Warnmeldungen für Verkehrsteilnehmer etwa bei Unfällen.

Auch ein Twitter-Account, der selten genutzt würde, sei bei einer Ruhr in Love-Veranstaltung segensreich gewesen, als ein Starkregen niederging. Alle Besucher seien in einer Richtung vom Gelände geströmt. „Das war kritisch.“ Die Polizei hätte dann getwittert, wo Taxen stünden und öffentliche Verkehrsmittel seien. Danach habe sich der Menge rasch aufgelöst.