Oberhausen.. Wasserversorger müssen auf sinkende Bevölkerungszahlen und Verbrauchsmengen reagieren. Unternehmer aus Oberhausen informierten sich im Werk Styrum.

Als eine riesige Herausforderung für die Wasserwirtschaft sieht der Geschäftsführer der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW), Franz-Josef Schulte, den demografischen Wandel: „Sinkende Bevölkerungszahlen und eine stetig moderner werdende Technik in Haushalten und Industrie führen dazu, dass weniger Wasser benötigt wird“, erklärte er beim Besuch von 40 Unternehmern aus Oberhausen und Mülheim anlässlich eines Treffens des Unternehmerverbandes im Ruhrwasserwerk Styrum.

Große Bedeutung komme daher der Kooperation mit anderen Wasserversorgern zu, etwa bei der Reserve- und Notwasserbereitstellung, der gegenseitigen Belieferung in Randbereichen, der Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben und der gemeinsamen Forschung mit technologischem Wissensaustausch. Wichtig sei zudem die Einführung neuer Produkte, beispielsweise die Beratung von Wasserversorgern, wenn sie Tarife umstellen möchten, oder Dienstleitungen für Dritte wie etwa das Kontrollieren von Armaturen oder die Analyse bei Wasserverlusten.

Verschiedene Reinigungsschritte

Versorgungssicherheit und Wasserqualität seien für RWW das A und O, betonte Schulte. In puncto Qualität und Zuverlässigkeit sei man national und international führend. Nicht zuletzt das in der Wasserwirtschaft anerkannte „Mülheimer Verfahren“ sichere bestes Trinkwasser.

Dieses Verfahren besteht aus einem System verschiedener Reinigungsschritte des aus der Ruhr entnommenen Wassers. Mittels Ozon, Aktivkohle und einer abschließenden UV-Behandlung wird dafür Sorge getragen, dass aus dem Flusswasser Trinkwasser für die Menschen wird. Wichtig ist dabei, dass das Wasser rund um die Uhr fließt. „Wasser, das steht, verkeimt. Und deswegen muss es immerzu fließen.“

Die Bedeutung für die Industrie ist ebenfalls groß, denn mehr als die Hälfte des vom RWW produzierten Trinkwassers geht an die heimische Wirtschaft. „Egal ob bei der Lebensmittelproduktion, in der Stahlindustrie oder im Heizkraftwerk – überall brauchen unsere Abnehmer große Mengen“, erläuterte Schulte den interessierten Gästen.