Oberhausen. Großeinsatz in der Oberhausener Innenstadt: Ein Unbekannter hatte am Dienstag am Schadstoffmobil an der Marktstraße eine hochexplosive Chemikalie entsorgt. Als die Mitarbeiter auf dem Gläschen die Aufschrift “Dinitrophenylhydrazin“ entdeckten, riefen sie Polizei und Feuerwehr. Inzwischen ist die Lage unter Kontrolle.
In der Innenstadt von Oberhausen hat es am Dienstagmittag einen großen Polizei- und Feuerwehreinsatz gegeben. Ein Unbekannter hatte am Mittag am Schadstoffmobil der Wirtschaftsbetriebe eine Plastiktüte, in der sich ein Fläschchen mit einer hochexplosiven Chemikalie befand, in einem Schadstoff-Container geworfen.
Als die Mitarbeiter die Tüte später untersuchten, merkten sie, dass es sich bei dem Inhalt des entsorgten Fläschchens um Dinitrophenylhydrazin handeln könnte. Sofort alarmierten sie die Polizei und Feuerwehr. Der rot-orange, geruchlose Feststoff gilt in trockenem Zustand als hochexplosiv. Denn angetrocknete Rückstände am Flaschenhals könnten beim Öffnen zu einer Explosion, erklärte später die Feuerwehr.
Bei der Suche nach der Herkunft der Chemikalie, wurde ein benachbarter Apotheker befragt. Er konnte zwar keine Angaben zum Dinitrophenylhydrazin machen, wies aber darauf hin, dass bei ihm ein ähnliches Fläschchen abgegeben worden sei. Es enthielt Pikrinsäure, die ebenfalls explosionsgefährlich ist.
Polizisten sperrten den Bereich mit Flatterband ab
Polizisten sperrten daraufhin die Umgebung des Schadstoffmobils an der Marktstraße, Ecke Goebenstraße, in einem 30-Meter-Radius ab.
Experten für die Entschärfung unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen der Polizei fuhren mit einem roten Lkw direkt an den Einsatzort nahe des Café Extrablatt. Die Spezialisten haben den Stoff noch vor Ort untersucht und bei einer ersten Probe festgestellt, dass davon keine akute Gefahr ausgeht. Sie konnten den Verdacht bestätigen, dass es sich tatsächlich um Dinitrophenylhydrazin gehandelt hat.
Anschließend haben die Experten die Chemikalien abtransportiert. Um 14.48 Uhr haben Polizisten das Flatterband entfernt und die Sperrung aufgehoben. Es ist weiterhein unklar, wer die Chemikalien am Schadstoffmobil entsorgt hat.
Einen ähnlichen Fall gab es im März
Im März sorgte ein ähnlicher Fall für Aufsehen: Eine Seniorin aus Oberhausen wollte am Schadstoffmobil in der Fußgängerzone ein altes Glas mit einer Flüssigkeit entsorgen. Dabei handelte es sich vermutlich um hochexplosives Nitroglycerin. Experten des Landeskriminalamtes sprengten das "Gefahrgutglas" später auf einem Brachgelände. (tap)