Das Urteil aus Münster und die darauffolgende Reaktion von Politik und Verwaltung wird die Bürger auf den ersten Blick freuen: Sie erhalten Geld zurück und werden künftig wohl niedrigere Gebühren zahlen müssen. Doch wurde durch das Urteil noch eine andere Weichenstellung vorgenommen, welche den Fortbestand der GMVA gefährden kann.
Nicht nur muss das Unternehmen, das zu 51 Prozent Duisburg und Oberhausen, sowie zu 49 Prozent dem privaten Entsorger Remondis gehört, Geld zurückzahlen – es darf in Zukunft auch weniger Geld pro Tonne Müll in Rechnung stellen. Da gleichzeitig die Müllmengen abnehmen und in NRW Überkapazitäten bei den Verbrennungsanlagen bestehen, ist dies eine Rechnung, die kaum aufgeht.
Eine Pleite ist für die Kommunen keine Option: bedingt durch das komplizierte Vertragsgeflecht der GMVA könnten die städtischen Haushalte dadurch belastet werden. Ein „Das haben wir schon immer gesagt!“ aus Oppositions-Reihen ist bei den zu treffenden Entscheidungen wenig hilfreich.