Oberhausen.. Am Montag rettete die Feuerwehr in einer dramatischen Aktion einen 44-Jährigen Arbeiter, der in einen sieben bis acht Meter tiefen Revisionsschacht gestürzt war. Der Mann war außerdem von Erdmassen bedeckt und der Schacht nur 1,20 Meter breit. Die komplizierte Rettungsaktion war dennoch erfolgreich.
Ein Arbeiter (44) stürzt am Montag sieben bis acht Meter tief in einen Revisionsschacht und erleidet schwere Verletzungen. Zwei Kollegen versuchen zunächst im Alleingang, den Mann aus der Tiefe zu bergen. Vergeblich. Sie rufen die Feuerwehr. Um 16.34 Uhr geht auf der Wache der Alarm ein. Feuerwehrchef Wolfgang Tingler und Hauptbrandmeister Jürgen Fuchs schnappen sich einen Kommandowagen und rasen los. So kommt es, dass die Chefs vor allen Rettungskräften am Unglücksort, einem Privatgrundstück Am Mattenshof in Schmachtendorf, eintreffen.
Jetzt muss alles schnell gehen. Die Absprachen, wer geht runter, wer bleibt oben? Was ist unten zu tun, worum muss sich der, der oben bleibt kümmern? Jürgen Fuchs entscheidet sich, über eine vorhandene Leiter in den düsteren und engen Schacht zu steigen. „Der hat einen Durchmesser von 1,20 m, da war überhaupt kein Platz“, sagt er. Das Unglücksopfer sitzt teils noch bedeckt von den Erdmassen, die es wohl auch in die Tiefe gerissen hatten, auf der Sohle des Schachtes. „Der Mann ist ansprechbar“, sagt Fuchs, „er klagt über Schmerzen im Brustraum und im Lendenwirbelbereich.“
Den Verletzten beruhigen
Jürgen Fuchs beginnt, das Opfer von den Erdmassen zu befreien. Dazu nutzt er einen Eimer, den die Kollegen des 44-Jährigen bereits besorgt hatten. Eimer für Eimer Erde wird nach oben gezogen. Die ganze Zeit über unterhält sich der Hauptbrandmeister mit dem Mann über belanglose Dinge, um ihn zu beruhigen.
Inzwischen treffen die Rettungskräfte ein. Sie lassen Helme und ein Sauerstoffgerät nach unten. Jürgen Fuchs legt dem Mann einen Venenzugang, um ihm ein leichtes Narkosemittel zu verabreichen. Nur etwas, um ihn zu beruhigen und ihm die Schmerzen zu nehmen. Fuchs sagt über den Verletzten und teils Verschütteten: „Er saß fest wie in einem Schraubstock.“ Als er den Mann nach einer halben Stunde von allem Erdreich befreit hat, lässt sich der Hauptbrandmeister wieder hochziehen.
Lob für den Rettungseinsatz
Jetzt sind die Höhenretter am Zug. Während Wolfgang Tingler sich oben darum kümmert, dass nicht noch mehr Erdreich wegrutscht oder dass die Drehleiter in die entsprechende Position gebracht wird, lässt sich ein Höhenretter abseilen. Mit Hilfe einer Sitzschlinge wird der Verletzte ganz vorsichtig nach oben gezogen. „Dort haben wir ihm dann dem Rettungsdienst übergeben“, sagt Wolfgang Tingler. Der Chef der Feuerwehr ist voll des Lobes für Jürgen Fuchs. „Er hat alles richtig gemacht, mein Respekt.“ Fuchs dagegen gibt sich bescheiden: „Das hätte jeder von den 230 Aktiven da draußen so gemacht.“
Nach der Rettung des Mannes, hat die Polizei die Ermittlungen übernommen, um zu klären, warum es beim Setzen des Revisionsschachtes zu dem Unglück kam.