Oberhausen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im 1. Halbjahr in Oberhausen weiter gestiegen. Die Polizei erhält deutlich mehr Hinweise aus der Bevölkerung. „Lieber ein Anruf zu viel als einer zu wenig“.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Oberhausen steigt weiter. Im ersten Halbjahr 2013 hat die örtliche Polizei 625 Fälle registriert, eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als es noch 167 Fälle weniger waren. Im Rahmen der landesweiten Kampagne „Riegel vor“, die Ende 2011 startete, geht die hiesige Behörde gegen Einbrecherbanden vor. Eines der Ziele wurde dabei bereits erreicht: „Wir erhalten seit dem Start deutlich mehr Hinweise aus der Bevölkerung zu Einbrüchen oder verdächtigen Bewegungen“, so Sprecher Tom Litges.

„Der beste Schutz gegen einen Einbruch ist ein aufmerksamer Nachbar“, ergänzt darum Kriminaldirektor Uwe Mainz. Die Oberhausener Bürger sollten sich nicht scheuen, den Notruf 110 zu wählen. „Wir wissen, dass es bei vielen Menschen noch eine gewisse Hemmschwelle gibt. Der Grundsatz lautet aber, lieber einmal zu oft die Polizei anzurufen als zu wenig“, so Mainz. „Wir sind auf die Hinweise angewiesen.“

Personal wird aufgestockt

Um den Räuberbanden den Kampf anzusagen, setzt die Polizei seit April zudem nicht nur auf den Schulterschluss mit den Bürgern. Da die Bekämpfung der Einbruchkriminalität das Behördenziel Nummer 1 ist, hat sich die Oberhausener Polizei auch organisatorisch neu aufgestellt. So wird die personelle Verstärkung des Einsatztrupps Kriminalitätsbekämpfung (ETK) am 1. September abgeschlossen sein, 14 Mann sind dann als operativer Arm aktiv. „Diese Kollegen observieren und greifen dann zu“, erklärt Mainz prägnant die Aufgabe dieser Einheit.

Gleichzeitig sammeln die Polizisten auch bei Verkehrskontrollen wertvolle Hinweise über die Einbrecher. „Die Banden haben ganze Arsenale an Tatfahrzeugen auf Strohmänner zugelassen“, sagt Mainz. Die Informationen über Fahrer und Fahrzeuginsassen verdächtiger Fahrzeuge sind für die Fahnder ein wichtiger Mosaikstein in der teilweise undurchsichtigen kriminellen Struktur mobiler Einbrecherbanden. „Wir zeigen mit diesem personellen Aufwand, dass uns die Sache ernst ist.“

Überörtliche Strategie

Zudem hat NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) angekündigt, mit einer überörtlichen Strategie gegen organisierte Einbrecherbanden vorzugehen. „Mit unseren bisher getroffenen Maßnahmen sehen wir uns gut aufgestellt und vorbereitet“, so Mainz. Jetzt gelte es, die Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden in den Nachbarstädten zu verbessern. „Die Einbrecherbanden sind hoch mobil und gut vernetzt. Unsere Zuständigkeit endet an der Stadtgrenze. Die Täterbanden interessieren sich aber nicht dafür, wo sie einbrechen.“