Oberhausen.

Seit einer Woche wird am Eisenhammer wieder geschwitzt: Das neue Fitness-Studio „Injoy“ hat im Gebäude der ehemaligen „CC Sportwelt“ eröffnet. Nach dem „Aus“ von Joachim Herdens Fitness-Tempel und der Insolvenz von „Go First“ am Centro sind die Freizeitsportler skeptisch geworden. Was taugt das neue Studio? WAZ-Autor Dirk Hein hat sich beim Selbsttest ein Bild gemacht.

Empfang: Wie im Café - aber kein Ort der Stille

An Theke blubbern Getränkeautomaten. Kaffee, Eiweißdrinks, Mineraldrinks - das Angebot wirkt komplett. Gut: Kleine Tischgruppen verbreiten Café-Stimmung. Dabei sitzt man allerdings direkt am Durchgangsverkehr. Kein Ort der Stille. An der Theke gibt es Schlüssel für die Garderobe.

Umkleidekabine: Unter Fitness-Brüdern

„Hinten links ist die Umkleide“, sagt Chef Benjamin Kohl. Tür auf - schon ist man unter Fitness-Brüdern. Genug Platz und Schränke in denen Wertsachen abgeschlossen werden können. Die Duschzelle ist dagegen etwas knapp bemessen, wurde aber neu mit Fliesen versehen. Also ab in die Trainingsklamotten - und zu den Foltermaschinen.

Leg Curl: Müden Läufern Beine machen

Erstes Gerät: „Leg Curl“. Damit sollen auch müde Beine Kraft erhalten. „Das Gerät trainiert den Beinbizeps“, sagt Kohl. Die Beine werden hinter Polster geklemmt, die aber nicht - wie oft bei anderen Geräten - auf die Knie drücken. Die Beine stemmen gegen die Gewichte. Auf und ab. Praktisch: Die oberen Polster lassen sich lösen und vereinfachen den Einstieg. Verbesserungswürdig: Die Infotafel am Gerät ist etwas klein geraten. Also bei der Einweisung genau auf den Trainer hören. Im Zweifel: nachfragen.

FitnessVertical Chest: Brust raus - und drücken

Am „Vertical Chest“ werden die Brustmuskeln gereizt. Kohl: „Rücken nicht krümmen - und langsam drücken. Zwei Sekunden hin, vier zurück“. Für den richtigen Rhythmus gibt es mittlerweile sogar iPhone-Apps. Bei Steigerung des Gewichts erzielt das Gerät seinen Effekt. Zwischenfazit: Man merkt was!

Abdominal: Hände hoch - Bauch runter

Am „Abdominal“ werden die Hände neben dem Kopf eingeklemmt. Das wirkt am Anfang etwas kompliziert, geht es doch um die Bauchmuskeln. Dann beginnt ein kontrolliertes Verbiegen. Das Gerät ist in dieser Variante neu auf dem Markt. Bauchgefühl: Höllenmaschine!

Ausdauergeräte: Langer Atem auf der Plattform

Stepper und Crosstrainer stehen auf einer Plattform. Kalorienanzeigen erklären, wie lange man noch laufen muss, damit der böse Schokoriegel wieder abtrainiert ist. Fitness-Maschinen wie „Nautilus“ und „Technogym“ laden zum Training ein. Die Anzahl der Geräte ist noch überschaubar, aber ausreichend. Bei Bedarf wird erweitert, so Kohl.

Training ab 49,90 EuroHantelbank: Arnold grüßt von der Wand

Motivation für Nachwuchs-Bodybuilder: Bilder von Arnold Schwarzenegger hängen an der Wand. Die Auswahl an Lang- und Kurzhanteln wird noch ergänzt, sie sind laut Kohl bestellt. Für das Basis-Training sind schon jetzt genug Eisen vorhanden.

Fazit: Gute Beratung, aber noch Baustellen

Die getesteten Geräte sind eine kleine Auswahl. Es gibt mehrere Trainingszirkel. Weitere Geräte werden erst noch geliefert. Sichtbar: An einigen Ecken wird geschraubt. Der Trainingsbetrieb ist aber nicht gestört. Die Beratung wirkt kompetent.