Oberhausen.. Wenn es nach der NRW-CDU geht, soll zumindest unter dem Städtenamen auf dem Ortsschild jetzt die Post abgehen. Demnach soll es Kommunen künftig gestattet werden, auf ihren Ortsschildern einen Beinamen zu führen.
Das gemeine Ortsschild fristet normalerweise ein eher karges Dasein. Geografisch an den (Stadt-)Rand gedrängt - und gestalterisch nicht gerade ein Fall für die Kunstgalerie. Schwarze Schrift auf gelbem Grund, da frohlocken höchstens Anhänger des amtierenden deutschen Fußball-Meisters.
Nothaushalt als Spaßbremse
Wenn es nach der NRW-CDU geht, soll zumindest unter dem Städtenamen jetzt die Post abgehen. Demnach soll es Kommunen künftig gestattet werden, auf ihren Ortsschildern einen Beinamen zu führen. Die Änderung der Gemeindeordnung ist bereits Thema im Landtag.
Was bisher nur in Ausnahmefällen möglich war, so durften etwa Kurorte das „Bad“ ergänzen, soll in Nordrhein-Westfalen nun zum Regelfall werden. Das beflügelt natürlich fantasievoll die Hirne: „Oberhausen - Gasometer-City“, „Oberhausen - Heimat von Paul“ oder „Oberhausen - Stadt aus der Stau-Schau“. Ansatzpunkte für einen Beinamen gibt es eigentlich reichlich. Doch was passt? Was wirkt treffend und zugleich einladend, damit Auswärtige nicht direkt an der Stadtgrenze wieder kehrtmachen?
„Beinamen für Ortseingangsschilder waren bei uns bis jetzt kein Thema“
Zudem muss die Idee auch frei verwendbar sein. „Oberhausen - Wir haben alles außer Kohle“ hätte vielleicht einen Schmunzel-Faktor, doch bei der Namensfindung war bekanntlich ein ortsansässiger Fußballverein schneller. Während in benachbarten Städten schon rege über Zusätze für die Visitenkarte der Stadt diskutiert wird, sind die Oberhausener noch zurückhaltend - und halten sich bedeckt.
„Beinamen für Ortseingangsschilder waren bei uns bis jetzt kein Thema“, gibt Franz Muckel, Leiter des Stadt- und Citymarketings, zu. Zumal er den Ergänzungen eher nüchtern gegenüber steht: „Ich weiß nicht, ob solche Zusätze auf den Schildern nicht eher für Verwirrung als für Erhellung sorgen würden.“
Vergabe eines Beinamens vielleicht eine Frage der hiesigen Ureinwohner?
Auch bei der Stadt tut man sich bei einem Beinamen schwer. „Solche Ergänzungen wären wohl ein politisches Thema“, sagt Sprecher Martin Berger. „Es ist denkbar, dass dies nach der Sommerpause im Rat besprochen wird.“
Hinzu kommt: Selbst wenn das einsame Schild einen passenden Wortschmuck gefunden hätte, so würde dies nicht bedeuten, dass in Oberhausen die Wortakrobatik über die Bühne gehen könnte. Berger: „Aufgrund des Nothaushalts könnte es da Probleme geben, so dass für ein solches Vorhaben auch noch zusätzliche Sponsoren nötig wären.“
Alle Ortseingangsschilder müssen also weiter standhaft bleiben. Sprachlich einsam. Vielleicht ist die mögliche Vergabe eines Beinamens auch gar keine Frage der Gremien, sondern eine der hiesigen Ureinwohner: „Oberhausen - Stadt der Kreativen“. Ein „Schildbürgerstreich“ sollte doch drin sein.
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Neue Städtenamen
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