Oberhausen. Ein internationales Projekt schweißt Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammen. Der Oberhausener Jugendtreff Parkhaus hilft in der rumänischen Kleinstadt Sovata.
Zehn Jugendliche aus Oberhausen fliegen im August in die rumänische Kleinstadt Sovata. Nicht, um dort Ferien zu machen, sondern um gemeinnützige Arbeit zu leisten: Zusammen mit Jugendlichen aus Rumänien und Estland werden die 14- bis 21-Jährigen im rumänischen Sovata ein ökologisches Jurtendorf errichten, das der gemeinnützige Verein „Outward Bound“ später für die Jugendarbeit nutzen wird.
Das Projekt ist Teil des internationalen Förderprogramms „Ewoca³“. Der Jugendtreff Parkhaus ist der Oberhausener Projektpartner, der mit rumänischen und estischen Organisationen kooperiert. Ewoca will vor allem Jugendliche aus einkommensschwächeren Familien ansprechen, die sonst weniger Chancen haben, an Austauschprogrammen teilzunehmen. Außerdem soll der europäische Einheitsgedanke gestärkt werden.
Erlebnispfad und ein Baumhaus
Bereits im vergangenen Jahr nahmen sechs Jugendliche aus Oberhausen an Ewoca teil. Gemeinsam mit Gleichaltrigen aus Estland und Rumänien verschönerten sie 2012 das Knappenviertel. Rund um den Kinder- und Jugendtreff „Parkhaus Oberhausen“ und die Knappenschule wurde aufgeräumt, gestrichen und die Umgebung begrünt.
Bei den Arbeiten soll handwerkliches Geschick sowie Wissen über den gegebenen Naturraum vermittelt werden. Vor allem dieses Jahr: denn in Rumänien ist geplant, einen Erlebnispfad und ein Baumhaus zur Naturbeobachtung zu bauen. Außerdem sollen mehrtägige Wanderungen und Fahrrad- oder Kanutouren die Jugendlichen zusammenschweißen.
250 Jugendliche aus 14 Ländern
„Das, was auch neben den Arbeiten im privaten Bereich passiert, finde ich großartig“, sagt Stephan Kutsch (58), Leiter des Kinder- und Jugendtreffs Parkhaus. „Am Anfang sind die Projektteilnehmer vielleicht noch ein bisschen scheu, doch mit der Zeit merkt man, dass alle aufeinander zugehen und erkennen, dass sie die gleichen Wünsche, Ängste und Bedürfnisse haben.“
So seien auch schon Freundschaften entstanden, die weit über das Projekt und die europäischen Grenzen hinausreichten: „Es ist in der heutigen Zeit ja einfach mit Facebook, den Kontakt aufrecht zu erhalten.“ Dieses Jahr wird aber nicht nur in Rumänien viel getan: Rund 250 Jugendliche aus 14 verschiedenen Ländern werden sich in insgesamt 36 verschiedenen Projekten bewähren. Jeweils ein Träger aus Nordrhein-Westfalen und zwei Träger aus anderen europäischen Ländern organisieren gemeinsame Projekte, um die Begegnung von Jugendlichen zu fördern.
Viele Projekte in ganz Europa
Unter dem Motto „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ finden nicht nur in Sovata in Rumänien, sondern auch auf Zypern, in Russland, Italien oder Litauen Jugend-Projekte statt. So wird beispielsweise in Italien ein Grünstreifen von einer deutsch-italienisch-weißrussischen Gruppe errichtet. In Russland verschönern die Jugendlichen aus Hagen, Russland und Weißrussland die historischen Orte und Denkmäler der Stadt Smolensk anlässlich ihres 1150-jährigen Bestehens.
In Litauen sind Renovierungsarbeiten in einem Jugendzentrum der Stadt Telsiai geplant. Dort werden Sitzgelegenheiten und Grünflächen errichtet. Im Einsatz sind junge Leute aus Steinfurt, Litauen und Spanien.