Oberhausen. Ein seit längerem schwelender Nachbarschaftsstreit unter zwei Familien war wohl der Grund für die große Schlägerei an der Oranienstraße, die die Polizei am Sonntagabend in Schmachtendorf zu schlichten. Bei der Prügelei, an der rund 20 Menschen beteiligt waren, wurden fünf verletzt.
Ein seit mehreren Wochen schwelender Streit unter Nachbarn war wohl Grund für die Massenschlägerei in der Immeo-Siedlung im sonst so beschaulichen Oberhausener Ortsteil Schmachtendorf. Dort hatten sich am Sonntagabend um die 20 Menschen geprügelt, fünf der Beteiligten wurden dabei verletzt.
Gegen 20.55 Uhr gingen im Polizeipräsidium etliche Notrufe ein, die Anrufer berichteten den Beamten in der Leitstelle von einer Schlägerei zwischen rund 30 Personen, zudem sprachen einige der Anrufer von einer Messerstecherei in dem Karrée an der Oranierstraße. Als wenig später der erste Streifenwagen in Schmachtendorf ankam, hatten sich um die 100 Menschen dort versammelt. Dabei handelte es sich aber überwiegend um Schaulustige, die nicht bei dem Geschehen mitmischten, heißt es im Polizeibericht.
Polizei berichtet von fünf Verletzten
Einige Familienmitglieder versuchten demnach die Streithähne zu trennen. Die Messerstecherei entpuppte sich jedoch als Gerücht. Im Laufe der Auseinandersetzung soll lediglich ein Messer gezeigt, aber nicht benutzt worden sein. Insgesamt stellte die Polizei drei Messer sicher.
Das Resümee der Prügelei: vier leicht verletzte Männer (17, 24, 31 und 33 Jahre alt) und eine Frau trug schwere Verletzungen davon. Allerdings war keine der Verletzungen auf Messerstiche zurückzuführen. Eine 30-Jährige, die während der Auseinandersetzung zu Boden ging, hatte einige Tritte abbekommen und wurde stationär im Krankenhaus aufgenommen, so Polizeisprecher Uwe Weighardt.
Gegen einen der Beteiligten lag ein Haftbefehl vor
Eine Frau, die nicht zu beruhigen war und sich weiterhin aggressiv verhielt, nahmen die Polizisten mit. Sie verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam. Bei der Überprüfung eines 30-Jährigen stellten die Beamten fest, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Der Mann hat noch zwei Monate wegen eines Drogendelikts abzusitzen und wurde am Montag in eine JVA überstellt.
Die genauen Hintergründe müssen jetzt die Ermittler der Oberhausener Polizei in mühevoller Kleinarbeit herausfinden. Der Streit, der am Sonntagabend nach einer verbalen Auseinandersetzung eskalierte, schwelt wohl schon seit August. Neben den sechs oder sieben Hauptbeteiligten, die hatte die Polizei am Sonntagabend feststellen können, müssen auch 40 Zeugen vernommen werden. Die kampfeslustigen Familienmitglieder müssen jetzt mit Anzeigen rechnen. (mawo)