Oberhausen.. Hans Sarpei hatte wieder den richtigen Riecher: Mit 500 Fans schickte der Ex-Schalker vor dem WM-Spiel von Deutschland gegen Ghana auf der Centro-Promenade in Oberhausen Grüße an die Elf von Jogi Löw. Dabei drückte er Ghana die Daumen und musste einige Schenkelklopfer über sich ergehen lassen.
Über kaum einen anderen Fußballer sind in den vergangenen Jahren so viele Witze gerissen worden: Hans Sarpei, von 2010 bis 2012 in Diensten von Schalke 04, musste am Samstagmorgen auf der Centro-Promenade einige Schenkelklopfer über sich ergehen lassen.
Der 37-Jährige schmunzelt vor und nach der riesigen La-Ola-Welle mit 500 Fans im Deutschland-Trikot über manche Anmerkung. Sein Liebling unter den Witzen, die sich an den ironischen Chuck-Norris-Sprüchen orientieren und Sarpei zum unfehlbaren Supermann stilisieren, gibt er selbst zum Besten: „Wie viele Liegestütze schafft Hans Sarpei? Antwort: alle!“
Dass der Ex-Schalker an diesem Vormittag in der Neuen Mitte vorbeischaut, hat mit dem Spiel zu tun, das die amerikanische Zeitung „US Today“ hinterher als die Begegnung mit „den bisher besten 45 Minuten dieser Weltmeisterschaft“ bezeichnen wird.
Deutschland gegen Ghana: Sarpei absolvierte 36 Spiele für die Nationalmannschaft aus Afrika. Und wünscht den ehemaligen Team-Kollegen für die Partie gegen Deutschland das Beste: „Es ist ein Herzenswunsch, dass sie im Turnier bleiben. Mit dieser Mannschaft kann das auch gelingen.“
Jubel-Welle spricht sich herum
Sarpei kickt heute nur noch selten. Über Facebook und Twitter wurde er zum Kult-Fußballer. Er berät nun als Social-Media-Experte ein großes Kaufhaus bei Fragen um die Kommunikation im Internet. Für den TV-Sender „Tele 5“ betreute er in der Sendung „Hans Sarpei - Das T steht für Coach“ zudem eine Amateur-Mannschaft.
Sein Name zieht auch im Centro. Viele Fans wollen ein Zeichen setzen für das Team in Schwarz-Rot-Gold. Doch einige wollen einfach nur den Ex-Schalker sehen. „Ich kenne mindestens 100 Hans Sarpei-Sprüche“, sagt Dominik Schröder (21) aus Essen. „Ich wollte ihn einfach mal live sehen.“ Und Ricarda Meyer (27) ergänzt: „Als Schalke-Fan habe ich ihn immer gemocht.“ Ein Autogramm landet in ihrer Sammlung. Die Vereinsbrille nimmt sie schnell ab: „Natürlich wollen wir hier auch unsere Nationalmannschaft unterstützen.“ Die Blumenkette und Schminke im Gesicht verrät ihre Sympathien. Die La-Ola-Welle funktionierte wie ein „Flash Mob“. Der Aufruf zum spontanen Treffen sprach sich schnell herum.
Nimmt ein WM-Fußballer so einen Spaß überhaupt wahr? Hans Sarpei: „Man ist weit weg, aber über Internet und Freunde bekommt man das schon mit. So ein Spaß kann die Spieler motivieren.“ Das 2:2 vom Abend sagt er beinahe unheimlich voraus. „Unentschieden. Und es fallen viele Tore!“ Wie die Sprücheklopfer sagen würden: Hans Sarpei hat immer recht!