Oberhausen.. Endlich läutet es wieder. Das Glockenspiel im Turm des Stadtmittehauses an der Bahnhofstraße in Sterkrade schlägt wieder zur vollen Stunde. Bald soll auch die Uhr im Glockenturm wieder richtig laufen. Auch ein weiteres Sanierungsprojekt in Sterkrade steht kurz vor dem Abschluss.
In Sterkrade ist wieder alles im Einklang – na, zumindest an einer Stelle. Nach viereinhalb Monaten ist die Sanierung des denkmalgeschützten Glockenturms am zentralen Stadtmittehaus an der Bahnhofstraße abgeschlossen. Das Glockenspiel im Turm läutet in Sterkrade nun wieder die vollen Stunden ein. Rund 220 000 Euro (brutto) kosten die Arbeiten an dem städtischen Gebäude.
Noch einige Tage hinziehen werden sich hingegen die Arbeiten an einem zweiten denkmalgeschützten Turm in Sterkrade: Auf dem Dach des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums musste der für den Unterricht nicht genutzte historische Aufbau umfangreich hergerichtet werden, weil er massiv beschädigt war. Rund 300 000 Euro (brutto) hat das gekostet. Ende März soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
Nur die Uhr geht noch falsch
Unter dem Sterkrader Glockentrum erklärt Horst Kalthoff, Geschäftsführer der zuständigen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), dass die Schäden an diesem denkmalgeschützten Bauwerk bei einer Routineüberprüfung aufgefallen seien. Der Glockenturm des 1929 erbauten Stadt-Hauses wurde im Oktober eingerüstet, damit Fachleute die beigefarbenen Kalkplatten und grünen Fliesen abnehmen konnten. Sie haben das Glockenspiel überholt, das Geländer rund ums Spiel wurden ersetzt.
Nur die Turmuhr, sagt Kalthoff, die gehe noch nach. „Das richten wir aber auch noch.“ Dass mit dem Abschluss der Arbeiten das Glockenspiel wieder zu hören ist, freut Hubert Cordes, bekannter Sterkrader Konditormeister und SPD-Stadtverordneter. „Der Glockenturm ist auch ein Sterkrader Wahrzeichen.“
Denkmalschutz sorgte für Probleme
Verzögert hatte sich die Turmsanierung zuletzt auch wegen des Denkmalschutzes: Für neue Platten und Fliesen benötigte die OGM bestimmte Halterungen. Bei der Beschaffung gab es aber Lieferschwierigkeiten.
Ein denkmalgeschütztes Gebäude zu sanieren, das zeigte zuletzt etwa der teure Umbau des Bert-Brecht-Hauses, ist nicht nur aufwendig - sondern auch oft mit unangenehmen Überraschungen verbunden: Die Gebäude sind alt, Schäden können gravierender sein als auf den ersten Blick zu sehen ist.
Schäden fallen erst spät auf
Deutlich wird das am aktuellen Beispiel des Freiherr-vom-Stein-Turms, der seit mehr als 100 Jahren das Dach der Sterkrader Schule ziert. Durch die undichte Fassade des Turms war Wasser eingedrungen, so dass das Gestell massiv beschädigt wurde. Wie groß diese Schäden waren, war bei den Routineüberprüfungen nicht aufgefallen, weil sie von einer Verkleidung verdeckt waren. Im August 2013 blickten Sachverständige genau hin – und schlugen Alarm.
Ende Januar sollte die Sanierung beendet sein. Es sei aber mehr zu tun gewesen als anfangs gedacht, sagt Kalthoff. Teurer sei die Aufarbeitung der Kupferverkleidung sowie Arbeiten an Treppen und Geländern aber nicht geworden.