Oberhausen..
Einen Eigenanteil von 80.000 Euro lässt sich die Stadt die Umgestaltung des Uhlenbruckplatzes in Lirich kosten. Geld, das ursprünglich in den Oberhausener Straßenbau gesteckt werden sollte.
Die Neugestaltung des Geländes sei Bestandteil des Projektes „Soziale Stadt – NRW“ und damit eigentlich ein alter Hut, erläutert Baudezernent Peter Klunk. Bereits vor knapp fünf Jahren habe die Stadt dafür beim Land einen Förderantrag gestellt. Ein Wettbewerb war bereits ausgelobt worden. Die Gewinner – die Landschaftsarchitekten Danielzik & Leuchter aus Duisburg – längst gekürt.
Doch dann machte die Bezirksregierung Düsseldorf der klammen Kommune einen Strich durch die Rechnung. „Wir durften damals für die Umsetzung keinen Eigenanteil aufbringen“, so Klunk knapp. „Aber wir behielten das Projekt auf dem Plan.“ Zu erfolgreich sei die mit Liricher Jugendlichen umgesetzte Neugestaltung der angrenzenden Eschenstraße verlaufen. „Da gehörte für alle Beteiligten der Uhlenbruckplatz unbedingt dazu – auch weil es für Kinder und Jugendliche in diesem Stadtteil so wenig Raum zum Spielen gibt.“
Die Wende kam im Herbst 2011 nach einer Besichtigung des Stadtteils durch Vertreter des Städtebauministeriums und der Bezirksregierung. „Wir zeigten dabei noch einmal unsere Förderschwerpunkte auf und dazu gehört natürlich der Uhlenbruckplatz.“ Denn der befinde sich nach wie vor in einem erbärmlichen Zustand. „Aufhalten will sich da kaum jemand“, weiß Klunk.
Mit neuem Spielplatz
Da die Stadt in der Zwischenzeit bekanntermaßen ein Haushaltssanierungspaket vorlegte, das bereits genehmigt ist, „nutzten wir die Gunst der Stunde und beantragten erneut eine Förderung zur Umgestaltung des Platzes“. 320.000 Euro der rund 400.000 Euro Gesamtkosten kommen vom Land und diesmal segnete die Bezirksregierung den Eigenanteil der Stadt in Höhe von 80.000 Euro ab.
Da eine Aufstockung des städtischen Haushaltes aber nicht möglich sei, müsse umgeschichtet werden. „Wir nehmen die Mittel aus dem Straßenbau, daneben versuchen wir aber, die Abdeckung über Sponsoren hinzubekommen“, betont Klunk (Kontakt: 825-2010). „Es liegt uns viel daran, dieses mit so viel Bürgerbeteiligung durchgeführte Stadtteilprojekt zu einem vernünftigen Ende zu bringen.“ Und die Umgestaltung des Platzes sei das letzte fehlende Puzzleteilchen. Bis Jahresende soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
Viel Programm für Lirich
Zunächst werde der Platz abgeräumt, die Fläche neu aufgeteilt. „Es soll dort unter anderem einen Spielplatz mit neuen Geräten geben, an dem sich Familien wieder gerne aufhalten“, blickt Klunk in die Zukunft.
Mit der Aufnahme Lirichs in das Programm „Soziale Stadt - NRW“ Ende 2002 wurde das Stadtteilprojekt Lirich eingerichtet. Geplant war der Umbau von Straßen, Plätzen und Schulhöfen, außerdem sollten soziale, ökologische, ökonomische und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden. Um die bestehenden Probleme zu lösen – Lirich galt durch Zechensterben und Abbau industrieller Arbeitsplätze als Brennpunkt – wurden die Liricher direkt an dem Projekt beteiligt. Die Stadt richtete dafür im April 2003 ein Stadtteilbüro ein. Zuerst wurden eine Bürgerbefragung in 750 Haushalten sowie eine Zukunftswerkstatt durchgeführt. Ein Fassaden- und Innenhofprogramm verbesserte das Erscheinungsbild und stärkte die heimischen Geschäfte. Im 340 ha großen Projektgebiet leben ca. 15.000 Einwohner