Die Helios St.-Elisabeth-Klinik setzt künftig auch auf Akupunktur, damit Wunden nach Operationen schneller heilen. Anlass dieses neuen Behandlungsangebots in dem privaten Krankenhaus gaben die Forschungen der jungen Medizinerin Kezban Aydemir, die nun ihre Approbationsurkunde erhalten hat.
Aydemir hatte in ihrer Dissertation den Einfluss von Akupunkturbehandlungen auf das Schmerzempfinden von Patienten nach einer offenen Operation untersucht. Die Idee war ihr vor der Geburt ihres ersten Kindes gekommen, als sie sich – obwohl sie nicht wirklich an ihre Wirkung glaubte – die winzigen Nadeln gegen zahlreiche Begleiterscheinungen der Schwangerschaft setzen ließ. Die Behandlung hatte Erfolg, die junge Mutter war beeindruckt.
Warum, fragte sie sich, sollte dies nicht auch im Klinikalltag umzusetzen sein? Vor allem die akute Schmerzbehandlung weckte das Interesse der heute zweifachen Mutter.
Sie arbeitete mit einem Akupunktur-Experten der Uni-Klinik Witten-Herdecke das Behandlungskonzept aus. Die Probanden fand sie an ihrem Arbeitsplatz, der St. Elisabeth Klinik: Frisch operierte Hämorrhoiden-Patienten wurden bis zur Entlassung morgens und abends an für das Schmerzempfinden zuständigen Körperstellen punktiert. Mit für alle Beteiligten überraschendem Ergebnis: Die Probanden brauchten 60 Prozent weniger Schmerzmittel als die unbehandelte Vergleichsgruppe.
Dr. Mike Ralf Langenbach, ärztlicher Direktor der Klinik und Doktorvater von Kezban Aydemir, will das Konzept deshalb ins Krankenhaus integrieren: „Wir waren alle von der Wirkung sehr positiv beeindruckt und wollen versuchen, das Konzept bei anderen Eingriffen anzuwenden.“