Oberhausen. Jochen Kamps fürchtet, dass mancher Schulsozialarbeiter schon auf dem Absprung ist
Einer, der sich dafür stark macht, dass die über das Bildungs- und Teilhabegesetz eingerichteten Schulsozialarbeiterstellen bestehen bleiben, ist Jochen Kamps, Geschäftsführer der Oberhausener Arbeiterwohlfahrt. Als Anstellungsträger einer ganzen Reihe unterschiedlich finanzierter Schulsozialarbeiter sowie als Kooperationspartner einiger Schulen im Offenen Ganztag, hat er vielerlei Rückmeldungen erhalten.
Die Aufgabe bleibt
„Nach und nach wird deutlich, welch großer Bedarf inzwischen an Schulsozialarbeit besteht. Zwischenzeitlich kennen sich die Kollegen in den Schulen aus, und ihre Angebote werden dankend angenommen. Wir bekommen aus den Schulen nur positive Rückmeldungen“, so Kamps. Gerade dürfe nichts unversucht bleiben, die Einschnitte zu verhindern, die mit dem Wegfall der Stellen für alle Beteiligten drohten. „Gerade jetzt, wo’s läuft, steht man an dem Punkt, wo’s ausläuft. Aber die Aufgabe bleibt ja.“
Und die Aufgabe bestehe – mal abgesehen von dem Teil, in dem es um die Hilfe beim Ausfüllen der unnötig bürokratisch gestalteten Antragsformulare für Hilfen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket geht – überwiegend in Beziehungsarbeit. „Das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun – das muss aber erst wachsen. Und jetzt muss man befürchten, dass die ersten Fachkräfte schon sozusagen auf dem Absprung sind, weil sie eine Perspektive brauchen, die über den 31. Dezember hinausreicht.“
Von allen gelobt
Um die Kontinuität der guten Arbeit zu gewährleisten, würde sich Kamps wünschen, dass möglichst bald die Zusage einer unbefristeten Weiterfinanzierung erfolgen könnte. Dass die Kommune dafür einspringt, wie vom Bund gefordert, hält er bei Oberhausens Finanzsituation allerdings für mäßig aussichtsreich: „Dabei muss man zu Oberhausens Ehrenrettung sagen, dass es eine der ersten Kommunen war, die auf eigene Kosten Schulsozialarbeit an Grundschulen eingeführt hat. Insofern tut die Stadt da schon einiges.“
Niemand bezweifle die Sinnhaftigkeit der Schulsozialarbeit: „Sie wird von allen hoch gelobt. Deshalb darf man nicht zulassen, dass das wegbricht. Da muss wirklich was passieren – und zwar bald.“