Oberhausen. Die Zahl der Flüchtlinge, die ein Konto bei der Oberhausener Sparkasse eröffnen wollen ist hoch. Über 400 Konten hat die Sparkasse bereits eröffnet.

Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, war für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten lange Zeit Utopie: ein eigenes Girokonto. Das hat sich geändert. Die Stadtsparkasse hat mittlerweile über 400 Konten für Asylsuchende eröffnet. Weitere werden folgen. Aktuell leben 2720 Flüchtlinge in Oberhausen.

Sparkassenvorstand Oliver Mebus lobt den Einsatz seiner Mitarbeiter: „Die Abwicklung ist noch im normalen Tagesgeschäft möglich, aktuell sind keine Sonderzeiten oder Sonderstandorte geplant, aber für die Zukunft auch nicht auszuschließen.“

Bis vor einigen Wochen waren Flüchtlinge ebenso wie die Geldinstitute bei der Eröffnung eines Kontos vor Probleme gestellt: Das fängt bei Sprachbarrieren an; häufig sind die erforderlichen Ausweisdokumente bei der Flucht verloren gegangen. Inzwischen hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Regelungen gelockert. Seither reichen auch Dokumente mit Briefkopf und Siegel der Ausländerbehörde aus.

Nur auf Guthabenbasis

Asylsuchende, die länger in Oberhausen bleiben, können bei der Stadtsparkasse ein Guthaben-Girokonto zum Basispreis von 2,90 Euro eröffnen. Die größte Nachfrage bestehe derzeit in den Filialen Sterkrade und Osterfeld. Asylsuchende, die zurzeit in den Notunterkünften untergebracht und nur vorübergehend in Oberhausen leben, erhalten Barschecks, die sie in den Sparkassen-Filialen einlösen können.

Da es erfahrungsgemäß in den Gesprächen mit den Asylsuchenden zum Teil erhebliche Sprachbarrieren gibt, wurden Basisinformationen zur Eröffnung eines Girokontos, zu dessen Nutzung und zur Barscheckauszahlung in den fünf gängigsten Sprachen der Flüchtlinge aufgelegt: in Englisch, Französisch, Serbisch, Albanisch und Arabisch. Diese Infos liegen in allen Sparkassenfilialen aus.

Mit der Einrichtung der Girokonten komme die Sparkasse nicht zuletzt auch ihrem öffentlichen Auftrag nach, betont Mebus: „Wir wollen es unseren neuen Kunden so einfach wie möglich machen, am Wirtschaftsleben teilzunehmen.“ Es ist ein weiterer Schritt zur Integration.