Oberhausen.. Jimi Blue Ochsenknecht steht im Rathaus Oberhausen für den Film “Kleine Morde“ vor der Kamera. Da der Dreh in Gerichten schwierig sei, stellt die Stadt ihren Ratssaal zur Verfügung. Komparsen zwischen 18 und 70 Jahren werden noch gesucht.

Heute noch Dinslaken. Morgen schon in Oberhausen. Könnte man so sagen. Da stehen sie alle: Uwe Ochsenknecht, Sohn Jimi Blue, Günther Kaufmann, Jasmin Schwiers und der gerade einmal 13 Jahre alte Paul Falk, den Adnan G. Köse für eine große Entdeckung hält. An diesem Dienstag drehen sie noch in der Zeche Lohberg Szenen für den Film „Kleine Morde“, bald werden sie in Oberhausen alles geben.

„Am 2. Mai sind wir zu einer Pressekonferenz in Oberhausen“, kündigt Drehbuchautor und Regisseur Köse schon einmal an. Mit noch mehr Schauspielern. „Als Gegenleistung, um der Stadt etwas zurückzugeben“, sagt Köse.

Gerichtssaal gesucht

Denn bekommen hat die „SteelWorX Film Production“ mit Sitz in Oberhausen auch etwas von der Stadt. Den Ratssaal. Die Stadt überlässt der Film-Produktionsfirma, die „Kleine Morde“ für rund 1,3 Mio Euro umsetzt, den Saal zu Drehzwecken. „Wir haben nach einem Gerichtssaal gesucht“, sagt Köse. Ein Dreh in Gerichten mit laufendem Betrieb sei jedoch schwierig. Dann kam das Angebot von der Stadt: „Ihr könnt hier drehen, wann ihr wollt.“

Na, perfekt. Wenn sich am Drehplan nichts ändert, werden Ochsenknechts, Kaufmann und Co., Ann-Kathrin Kramer ist dann ebenfalls dabei, vom 5. bis 15. Mai in Oberhausen vor der Kamera stehen. Im und vor dem Rathaus. Ob Fans da die Chance auf ein Autogramm hätten? „Das liegt an den Schauspielern, hängt von deren Stimmung ab“, sagt Köse. Und dass er jetzt gar nicht so genau wüsste, in welcher Stadt und welchem Hotel Uwe Ochsenknecht während der Dreharbeiten hier schlafen wird.

Produktionsfirma stammt aus Oberhausen

Dafür ist sich Köse aber sicher: „Gerade diese Location“, gemeint ist die große weite Welt des Reviers, „unterstützt das Globale“. Denn ein Ruhrgebietsfilm sei „Kleine Morde“ nicht. Und Köse, der in Dinslaken geboren wurde, sieht sich selbst auch eher als Globetrotter. Über „SteelWorX Production“ sagt er jedoch: „Wir sind eine echte NRW-Firma.“ Schließlich wird der erste Spielfilm des jungen Oberhausener Unternehmens auch von der Filmstiftung NRW gefördert.

Ist die Firma auch noch jung, reicht die gemeinsame Geschichte ihrer beiden Betreiber weit zurück. In jene Zeit, als die türkischen Väter von Adnan Köse und dem zweiten Mann, Producer Eyyüphan Duy, Seite an Seite unter Tage malochten. „Wir kennen uns seit unserer Kindheit“, sagt Köse über sich und Duy. Als Köse dann 2007 in „Lauf um dein Leben - Vom Junkie zum Ironman“ die Geschichte des Triathleten Andreas Niedrig verfilmte, kam Duy auf ihn zu, sagte: „Lass uns was zusammen machen!“ Irgendwann war die Idee von einer Produktionsfirma da. Zu der gehört Geschäftsführerin Neslihan Duy. Duys sind auch Oberhausener.

Das nächste Projekt

Alle Drei haben Großes vor. Ein neues Filmprojekt vor Augen: im Anschluss an das Drama „Kleine Morde“, das in einer nahen Zukunft spielt, in der Kinder unter zwölf Jahren bereits als strafmündig gelten. Der hochbegabte Martin Brinkhoff (Paul Falk) wird als erstes Kind wegen Mordes vor Gericht gestellt. Des Mordes wurde einst auch Günther Kaufmann angeklagt. Im realen Leben. 15 Jahre lautete das Urteil des Gerichts. Erst drei Jahre später konnte der Schauspieler seine Unschuld beweisen. In „Die zweite Garnitur Gottes“, dem nächsten Film von „SteelWorX Film Production“, spielt er sich selbst, nennt den Film „fast ein Vermächtnis“.

Komparsen gesucht

Die Produktionsfirma „SteelWorX Film Production“ sucht noch Komparsen zwischen 18 und 70 Jahren und lädt zum offenen Casting für „Kleine Morde“ in den Aquapark an der Marina ein: am Donnerstag, 21. April, von 11 bis 14 Uhr, im Restaurant „Henkelmann“, Heinz-Schleußer-Straße 1.

Wer keine Zeit hat, zum Casting zu kommen, aber trotzdem bei den Dreharbeiten dabei sein möchte, mailt einfach Fotos und Kontaktdaten an: komparsendinslaken@yahoo.de