Oberhausen.. Das Unternehmen Funatics aus Oberhausen entwickelt Online-Strategiespiele. Die Spieler tauchen in Fantasiewelten ein. Konkurrenz auf dem Weltmarkt.
Bergwerke errichten, gegen Aliens kämpfen, mythische Orte entdecken – die Computerwelt bietet unendliche Möglichkeiten, in Fantasiewelten einzutauchen. Das Oberhausener Unternehmen Funatics hat sich auf die Entwicklung solcher Strategiespiele spezialisiert. „Es ist ein sehr umkämpfter Markt“, sagt Thomas Friedmann, der die Firma 1998 mit Thorsten Kneisel und Thomas Häuser gegründet hat.
Aktuell arbeitet das aus Programmierern, Grafikern, Game-Designern und Animatoren bestehende 17-köpfige Funatics-Team mit dem Spielentwickler „Daedalic“ an einem neuen Game, wie man in der Branche sagt. Es soll Ende des Jahres herauskommen. „Das ist ein Aufbaustrategiespiel. Man kann eine eigene Welt entwickeln, etwas produzieren, die Welt wird immer größer, man muss sich gegen andere Spieler wehren. Es wird online gespielt“, erklärt Friedmann.
Große Konkurrenz
Die Konkurrenz auf dem Entwicklermarkt ist groß, besonders im mobilen Bereich der Smartphones und Tablets. „Vor Jahren konnten das, was wir machen, nicht viele andere. Die Software, die man dafür brauchte, kostete zigtausende Euro. Die gibt es heute total günstig.“ Geld mit den Spielen zu verdienen, ist nicht einfach, denn hier herrscht das sogenannte Free-to-play-Geschäftsmodell: Die Grundfunktionen sind kostenlos. Einen Gewinn erzielen die Anbieter über Werbung oder kostenpflichtige Zusatzangebote wie virtuelle Güter und Figuren, die die Spieler bezahlen müssen.
„94 Prozent der Spiele auf dem Mobilmarkt holen nicht die Entwicklungskosten rein. Man muss also mehrere Spiele auf dem Markt haben, um das Risiko zu streuen.“ Und die Spiele müssen gut vermarktet werden. „Das erledigen andere, wir konzentrieren uns auf die Entwicklung.“
„Cultures“ läuft seit fünf Jahren
Zu den erfolgreichen Entwicklungen aus dem Hauses Funatics gehört beispielsweise „Cultures“. Der Spieler baut ein Dorf auf, um stärker zu werden, er besteht viele Abenteuer, er kämpft an mythischen Orten gegen Monster, um Gegenstände zu finden, schließt sich einem Stamm an oder erobert Kolonien. „Cultures läuft seit über fünf Jahren und macht immer noch Umsatz.“
Ein Spiel erscheint in der Regel auf deutsch, englisch, spanisch und französisch. Es für Spieler in weiteren Sprachen herausbringen, bedeutet eine Herausforderung. „Für Cultures Online braucht es über 200.000 Worte.“
Friedmann ist überzeugt, dass weiter gespielt wird. Interessant seien etwa die „Serious Games“ (ernsthafte Spiele), die nicht mehr nur der Unterhaltung dienen. Er denkt da an die Verbindung von Fitness, Gesundheit und Spaß: Aktiv sein und dabei in eine virtuelle Welt eintauchen. Die Wii-Sport ist da erst der Anfang. Kritisch sieht Friedmann die virtuelle Brille. Da tauche man total in eine irreale Welt ab. „Die Leute driften ab, werden süchtig.“