Oberhausen.. Lossprechungsfeier im Zentrum Altenberg: 378 neue Gesellen. Einer der besten kommt aus Oberhausen: Robin Reinken von Elektro Koppen.

„Heute halten wichtige Leute, wichtige Reden“, kündigt Radio-Mülheim-Moderator Eiko Pate scherzhaft die diesjährige Lehrlingslossprechungsfeier im Zentrum Altenberg an. Doch an diesem Abend geht es nicht um die Meister der handwerklichen Branchen, sondern um ihre Neuankömmlinge. Die zehn Besten werden gekürt und mitten unter ihnen ist Robin Reinken: Jahrgangsbester mit der Abschlussnote 1,0.

Kreishandwerksmeister, Fleischer und Ratsherr Jörg Bischoff weiß natürlich genau: „Ohne Handwerk geht es nicht.“ Mit einer anständigen Lehre in einem Handwerksbetrieb beginne ein vielfältiger Weg voller Aufstiegsmöglichkeiten, wirbt Bischoff für seinen Berufsstand. Unter anderem zähle dazu die Übernahme eines Betriebes und die damit verbundene Selbstständigkeit. Ebenso seien die Weiterbildungsmöglichkeiten nach einer absolvierten Ausbildung weit gefächert. Mit dem Meister-Abschluss beispielsweise erlange man gleichzeitig die allgemeine Hochschulreife. „Da ist es vom Fleischer bis zum Chirurg doch nicht weit! “, fügt Bischoff schmunzelnd hinzu.

Quer- und Späteinsteiger sind nicht die Regel

Auch Quer- und Späteinsteiger sind zwar nicht die Regel, kommen aber immer wieder vor. Ein aktueller Fall, der anonym bleiben soll, beweist es: Nach seinem abgeschlossenen Betriebswirtschaftsstudium tritt ein 31-jähriger Oberhausener die Ausbildung zum Elektroniker an. Laut Bischoff sei es schließlich niemals zu spät, etwas zu beginnen. Gerade weil aber viele nicht genau über ihre Chancen informiert sind, beginnen immer weniger Menschen eine Ausbildung. Insbesondere in Nahrungsmittel- und Bauberufen fehle es der Handwerkskammer an interessierten Azubis.

Dass sich Fleiß und insbesondere Interesse für den Beruf auszahlen können, zeigt Robin Reinken. Der Geselle hätte trotz seiner überdurchschnittlichen Abschlussnote von 1,0 nicht damit gerechnet, seine Ausbildung zum Elektroniker als Jahrgangsbester abschließen zu können. Wie er selbst von sich behauptet, ist ihm die Begeisterung für das Elektrofachwesen in die Wiege gelegt worden. Gemeinsam mit seinem Vaters, der ebenfalls Elektroniker ist, hat er es von klein auf genossen, Dinge auseinander und wieder zusammen zu schrauben. Computer kauft er sich nicht im Ganzen, sondern bestellt sich die benötigten Einzelteile, um ihn selbst zu bauen. „Das ist für mich nichts Besonderes mehr“, sagt er bescheiden. Nach seiner Ausbildung bei Elektro Koppen, ist er mittlerweile der Technikerschule beigetreten, wo er innerhalb von zwei Jahren seinen Ausbilderschein machen wird.