Oberhausen. Schandfleck soll „Target Dome“ mit Geschäften und Sportanlage werden. Idee von 2006. Bank beim Kaufpreis verhandlungsbereit. Alternativ droht Abriss.
Damit der Schandfleck des seit zwölf Jahren leer stehenden und verfallenen Gartendoms im Osterfelder Olga-Park endlich verschwindet, kramt die Stadtverwaltung nach WAZ-Informationen nun eine alte Idee hervor. Nach Plänen des Rathauses soll in der denkmalgeschützten ehemaligen Kohlenmischanlage ein Zentrum für Sportschützen und Jäger entstehen: Der heruntergekommene Gartendom soll als „Target Dome“ (engl. Ziel) neu belebt werden.
Bis 2007 war dieses Konzept zuletzt diskutiert worden. Die damaligen Investoren hatten kalte Füße bekommen, auch weil der Kaufpreis der Immobilie mitsamt der 5810 Quadratmeter großen Grünfläche zu hoch gewesen sein soll. Dies habe sich nun geändert, heißt es aus dem Rathaus.
Besitzer des Gartendoms ist nach wie vor die zahlungsunfähige GmbH und CoKG Garten-Center Oberhausener DOM Werner Kley. Gläubiger ist neben der Stadt auch die Volksbank Rhein-Ruhr. Das Institut hatte zuletzt auf einem Kaufpreis von über einer Million Euro für den Dom bestanden. Weil sich kein Käufer fand, ist die Bank offenbar verhandlungsbereit.
Moderne Technik soll locken
Konkret heißt das: Zu deutlich günstigeren Konditionen will die Stadtverwaltung das verfallene ehemalige Wahrzeichen der Landesgartenschau 1999 zusammen mit einem Investor zum Schießsport-Zentrum entwickeln. Im Mittelpunkt des 2006 erstmals vorgestellten „Target-Dome“ sollte eine hochmoderne Schießanlage stehen. Sie sollte Sportschützen aus der Region anlocken. Geplant waren zudem Geschäfte rund um die Bereiche Schießsport und Jagd. Mit dem Target-Dome sollte ein in der Region einzigartiges Sportzentrum entstehen.
Die Stadt stand schon 2006 hinter dem Vorhaben. Eine Bauvoranfrage war schnell positiv beschieden worden. Das Okay der Bezirksregierung hatte noch ausgestanden, als sich die Investoren zurückzogen – zum Leidwesen der SPD-Fraktion, die den Dom bei ihrer Klausurtagung 2006 zum Zukunftsprojekt erklärt hatte.
Die Zeichen stehen diesmal gut. „Wir stehen mit diesem Vorhaben aber noch ganz am Anfang“, heißt es aus dem Rathaus. Sollte sich der Plan erneut nicht verwirklichen lassen, wird der Dom wohl abgerissen. Das hatte die SPD-Fraktion bei ihrer diesjährigen Klausurtagung bereits vorgeschlagen. Nach ihrem Willen soll die Stadt den Dom und das gegenüberliegende HDO-Trickfilmzentrum abreißen, um Platz für Wohnraum zu schaffen. Der neue Osterfelder Bezirksbürgermeister Stefan Zimkeit (SPD) hingegen setzt sich für den Erhalt des Doms ein.