Das ZDF bastelte an einem neuen Format für acht- bis zwölfjährige Zuschauer. Heraus kam „Occupy School“, etwas so Neues, dass man diese Reihe ab dem Spätsommer zu einer möglichst guten Sendezeit platzieren will. Das sagt sehr selbstbewusst Tim Engelmann, einer der Redakteure, die „Occupy School“ Leben einhauchten.
Grünes Licht der Schulleitung
Bei „Occupy School“ geht es, wie der Name schon sagt, um Schulbesetzungen. Diverse Schulen wurden und werden in der nächsten Zeit das Opfer von Schulbesetzern. Oder sollte es besser heißen, ein komisches Trio wird den Lehrern für einen Tag die Macht entreißen und die Kinder vor dem Unterricht bewahren? Diese drei Comedy-Grazien, Tahnee Schaffarcyk, Chris Tall sowie Luke Mockridge, in Kreisen von Jugendlichen wohl recht bekannt, eroberten jetzt das Bertha-von-Suttner-Gymnasium. Die Schulleitung hatte dem ZDF grünes Licht signalisiert, eine Folge des neuen Comedy-Formats an der Schule zu drehen.
Engagierter Warmmacher
Was dann so aussah: Rund 160 Kinder und Jugendliche der entsprechenden Altersgruppen saßen als Publikum in der Aula der Schule. Vor dem eigentlichen Drehbeginn brachte ein so genannter Aufwärmer in bester Moderatorenmanier die Kinder in Stimmung. Klatschen, lachen auf Kommando, das musste sitzen, bevor es richtig los ging. Kameraleute bezogen Position. Zwischendurch wurde einer sogar mal gefragt, wie man das wird, Kameramann.
„40 Minuten werden aufgezeichnet, von denen 25 Minuten später ausgestrahlt werden“, erklärte Tim Engelmann. Besser man hat zu viel als zu wenig Stoff. 25 Minuten mit vielen kleinen Sequenzen, in denen den jungen Zuschauern im schnellen Wechsel immer wieder was Anderes geboten wird. Der Film einer witzigen Flashmob-Battle zwischen Chris Tall und Luke Mockridge, die zuvor schon auf dem Schulhof gedreht wurde. Beide sollen Tänzer mobilisieren. Jonas aus dem Publikum und Battle-Teilnehmer darf dann auch mal auf der Bühne tanzen, was er klasse macht. Dafür gibt es ein Eis.
Stimmenimitator und Stargast Marti Fischer weiß bei einem Spontanreferat genau, bei welchen Krankheiten ein Medizinball hilft. Schüler Jens möchte eine Ansage von Angela Merkel auf seiner Mail-Box haben. Kein Problem für Fischer. Einen Comic gibt es zwischendurch auch noch mit dem Neuen auf einer Schule: Der kleine Bruce Willis muss sich zwischen Gestalten wie Jung-Hulk oder Klein-Spiderman behaupten. Und schließlich geht einer der Comedians als investigativer Reporter auf die Straße, um nachzuforschen, warum Luft bloß immer teurer wird.
Den Kinder schien dieser Comedy-Mix zu gefallen. Sie lachten viel und hoffentlich nicht nur, weil der Aufwärmer sie immer wieder animierte. Auf jeden Fall aber dürfte eine solche Veranstaltung zur Identifikation mit der Schule beitragen. So nach dem Motto: „Das Fernsehen war an unserer Schule. Wir kommen ins Fernsehen.“