Oberhausen. 23 Millionen Kunden besuchen jährlich das Centro, aber auch die Oberhausener Mall muss um Kunden kämpfen. Deshalb soll es mehr Komfort, Service und Events geben.

20 Jahre nach der Eröffnung des Centros schärft das größte Einkaufs- und Freizeitzentrum Europas sein Profil: Angesichts der steigenden Konkurrenz durch Internet-Handel und Outlet-Stores baut der neue französische Centro-Eigentümer Unibail-Rodamco den Komfort für Kunden beim Einkauf, die Angebote für Familien und große Spaßveranstaltungen aus.

Die Besucherzahlen sind mit 23 Millionen Kunden pro Jahr zwar auf einem hohen Niveau, sie stagnieren aber seit einiger Zeit. „Im Einzelhandel ist nichts sicher. Den Online-Handel betrachten wir als größte Herausforderung fürs Centro. Wir müssen dringend etwas tun, um vor allem beim Einkaufserlebnis und Service gegenüber dem Internet zu punkten“, sagt Centro-Manager Marcus Remark im Interview.

Wifi-Internet, Handy-Ladestationen und Laptop-Arbeitsplätze

Moderne Extras für die Besucher wie mobiles Internet durch WLAN, Ladestationen für Handys und komfortable Arbeitsplätze für Laptop-Besitzer sollen schon bald zum Standard gehören. „Zudem bauen wir Angebote für Familien aus: So werden wir die Kinderbetreuung wieder einführen – und einen neuen Spielplatz im Außenbereich oder auf der Promenade bauen“, kündigt Remark an.

Das Warenangebot ist bereits vergrößert worden: Ende 2012 kamen neben dem Ankermieter P&C 21 weitere Modegeschäfte hinzu. Vor wenigen Wochen eröffnete ein neues Nebengebäude mit einem ausgebauten H&M-Textilgeschäft auf zwei Ebenen.

Coca-Cola-Oase wird umgebaut

2017 soll vor allem die Schlemmerhalle Coca-Cola-Oase umgebaut werden, deren lautstarke Kantinen-Atmosphäre nicht mehr zeitgemäß ist. Remark: „Wir überlegen uns ein ganz neues Thema für Gestaltung und Ausstattung, wir werden die Sitzmöbel loungiger gestalten und die Aufenthaltsqualität steigern.“

Dies bedeutet auch, dass eine zweite Ebene mit mehr Sitzplätzen eingerichtet wird. Das deutlich von den 90er-Jahren beeinflusste bisherige Design samt der in die Jahre gekommenen Palmen-Dekoration wird wohl komplett verschwinden.

Auch auf der Promenade wird sich etwas verändern: Da die Kneipen und Restaurants mittlerweile nur noch selten die oberen Etagen der Ladenlokale nutzen, überlegen die Centro-Macher, diese anderweitig zu bespielen. Eine überdimensionale Carrera-Bahn oder eine Indoor-Basketball-Halle sind nur zwei Ideen.

Veranstaltungen im Fokus - 17-tägiges Oktoberfest am Centro

Keine Rolle in den Planungen spielt ein Richtungswechsel der Promenade-Mieter zur Sterneküche: „Das Centro ist konzipiert für sehr viele Menschen und deren Geschmack.“ Neuem Nachtleben mit Discos wie Adiamo oder Apfelbaum räumt der Centro-Chef keine Chance ein: „Das hat sich überlebt. das Ausgehverhalten der Menschen hat sich stark verändert.“

Dafür rücken Veranstaltungen auf den Centro-Plätzen stärker in den Fokus: Im September wird auf dem Platz vor der Station „Neue Mitte“ bei einem 17-tägigen Oktoberfest geschunkelt.