Nicht jeder, der mal was geleistet hat, verdient gleich die Bezeichnung „Held“. Bei der Band „Downtown“ scheint das jedoch durchaus gerechtfertigt.
Immerhin eröffnet die Formation am Sonntag die Oberhausener Local Hero-Woche beim Familienfest im Kaisergarten (siehe nebenstehende Ankündigung). Und die Oberhausener Band besteht seit nunmehr 20 Jahren in einem musikalischen Markt, der selbst für international anerkannte Vorbilder wie „Tower of Power“ als schwierig gilt.
Nicht jeder kommt als Held auf die Welt, und eine Band schon mal gar nicht. Eine relativ unkomplizierte Kneipengeburt war die Formation dennoch: Stammgäste der Sterkrader Musikkneipe „Yesterday“ schlossen sich 1990 zusammen, damals noch unter dem Doppelnamen „Downtown Bluesband“.
Blues
Dass das Gründungsdatum exakt mit dem ersten „Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober 1990 zusammenfiel, war schlichtweg Zufall, birgt aber aus heutiger Sicht einige Gemeinsamkeiten. Denn hier wie da lief anfangs nicht alles richtig rund. Zunächst hatten sich die Musiker überwiegend dem Chicago Blues verschrieben. Im Laufe der ausgehenden 90er Jahre jedoch wandelte sich der musikalische Schwerpunkt der Band in Richtung Rhythm ‘n Blues, Soul und Funk. Nach häufig wechselnden Formationen hatte sich die Band, ähnlich wie die Republik, zum Jahrtausendwechsel stabilisiert – um drei Jahre später fast wieder zu zerbrechen. Auch diese Phase brachte jedoch schließlich einen neuen Schub Professionalität, so dass die heutigen Mitglieder darüber nachdenken, in absehbarer Zeit in Richtung Veranstaltungskonzept und -management zu gehen.
Zukunftsmusik
Doch das ist vorerst noch Zukunftsmusik. Was macht Downtown heute? „Rhythm & Soul“ ergänzt den Namen, man spiele nicht mehr nur für die „Jazz-Szene“, sagt Sänger und Gründungsmitglied Norbert Dostatni, sei „populärer“ geworden. Und vor allem: „Die Qualität ist so gut wie noch nie.“ Weniger Soli und Selbstdarstellung, Musiker, die „die Musik verstehen“, sagt der Sänger, machten die Band heute aus. „Das Ganze wirkt sehr kompakt.“
Engagements in NRW und darüber hinaus bei Festivals und Stadtfesten sind der Lohn für die lokalen Helden. Und natürlich wird der runde Geburtstag gefeiert. Am 2. Oktober im Ebertbad, übrigens wieder mit einem Motto, das auf den 3. anspielt: „Einheitsparty statt Einheitsbrei“.