Oberhausen. Agentur für Arbeit und Jobcenter Oberhausen luden am 7. April arbeitslose Bürger zur Zeitarbeitsmesse ins TZU ein. Rund 3000 Arbeitssuchende nutzen das Angebot und informierten sich bei den 15 Zeitarbeitsfirmen aus Oberhausen und Mülheim.
Seit November ist Björn Rädisch ohne Job. Der 29-jährige Oberhausener hat im Call-Center eines Mobilfunkanbieters gearbeitet, eigentlich ist er aber gelernter Verkäufer im Einzelhandel. Jetzt will er „einfach nur zurück ins Berufsleben“. Erste Kontakte hat der junge Mann am Donnerstag geknüpft, bei der Zeitarbeitsmesse, zu der Agentur für Arbeit und Jobcenter ins Technologiezentrum Umweltschutz (TZU) eingeladen hatten.
Mit Björn Rädisch waren über den Vormittag verteilt rund 3000 Arbeitsuchende in die Räume an der Essener Straße gekommen, um sich über das Angebot von insgesamt 15 Zeitarbeitsfirmen aus Oberhausen und Mülheim zu informieren.
Abbau von Vorurteilen
Ebenfalls auf der Messe vertreten waren Mitarbeiter des DGB. „Die Leute wollen vor allem Rückhalt, sie wollen wissen, an wen sie sich wenden können, wenn’s Probleme gibt“, resümiert DGB-Mitarbeiter Klaus Waschulewski die Anliegen der Besucher. Denn Vorbehalte gegenüber der Branche gibt’s reichlich, wie auch Martin Sprünken bestätigen kann. „Und genau deshalb sind wir hier“, sagt der Mitarbeiter eines Personaldienstleisters aus Oberhausen: „Uns geht es natürlich um die Rekrutierung von möglichen Arbeitskräften, vor allem aber auch um den Abbau von Vorurteilen“.
Etwa 80 bis 100 Stellen könne er derzeit vergeben, sagt Sprünken, drei Bewerbern habe er bereits auf der Messe eine mündliche Zusage erteilt. Das entspräche in etwa auch dem Schnitt des vergangenen Jahres.
Zeitarbeitsvertrag unterschrieben
Insgesamt rund 20 Besucher hätten in den vergangenen Jahren unmittelbar nach der Messe einen Zeitarbeits-Vertrag unterschrieben, schätzt Katja Hübner, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit. Ein guter Schnitt? „Ja“, betont ihr Kollege Peter Jörgens, Arbeitsvermittler aus Mülheim: „Wir sind um jeden Einzelnen froh.“
Außerdem könne man die genaue Zahl der erfolgreich Vermittelten nicht genau ermitteln, „manchmal führt ein hier geknüpfter Kontakt auch erst Monate später zu einer Einstellung.“
Gute Möglichkeit
Als gute Möglichkeit, nach der Arbeitslosigkeit wieder ins Berufsleben einzusteigen, sieht auch DGB-Sekretär Klaus Waschulewski die Zeitarbeitsmesse. „Es ist wichtig, überhaupt erst mal einen Fuß reinzukriegen, aber nicht blind“, mahnt er allerdings. „Es gibt immer schwarze Schafe, die zu wenig zahlen oder ihre Mitarbeiter nur ausnutzen“, weiß der Fachmann zu berichten und betont: „Das Ziel einer jeden Einstellung sollte die feste und längerfristige Bindung an ein Unternehmen sein.“