Oberhausen. Gastronomie, Kultur und Handwerk beteiligen sich an einer Radtour mit Genuss-Stationen quer durch Oberhausen. Wir erklären das spannende Konzept.
Wer am Wochenende gerne auf sein Rad steigt, der kennt die Frage: „Wohin sollen wir diesmal fahren?“ Meistens landet man an seinen Lieblingsorten. Irgendwie schön, aber nicht sonderlich neu. Eine besondere Radtour am Samstag, 5. September, könnte zwischen 11 und 18 Uhr liebgewonnenen Routen neue Würze verleihen.
Die Radtour wird nämlich zur Genusstour, sagt Heinz Wagner, der sich den Streifzug mit dem Drahtesel ausgedacht hat. „Oberhausen ist eine spannende Stadt, man muss nur die Augen aufmachen“, meint der Kreative. „Die Perlen sind nicht so aufgereiht wie woanders, aber es gibt sie trotzdem.“
Verborgene Einblicke – kulinarische Kostproben
Gleich 30 Orte können die Teilnehmer bei der Genusstour auf dem Rad ansteuern. Von Alstaden im Süden bis Königshardt im Norden haben sich Gastronomen, Kultureinrichtungen und Handwerksbetriebe dem Aktionstag angeschlossen.
Zwar dürften die meisten Plätze zum Rasten den Oberhausenern bekannt sein. Doch bisher verborgene Einblicke in Räume oder auf Grundstücke sowie besondere Speisen und Getränke zum Probieren sollen für Einmaligkeit sorgen.
Da Rudelbildungen zu Corona-Zeiten keine gute Idee sind, haben sich die Macher auf die Radidee geeinigt. Normalerweise fahren die Gäste bei den seit zwei Jahren beliebten Genusstouren mit einem Stoag-Bus umher. Nun soll die sportliche an die motorisierte Variante nahtlos anknüpfen.
Der Vorteil: Die Teilnehmer wählen ihren Radweg selbst aus. Auch der Zeitpunkt und die Länge kann nach eigenen Vorlieben gestaltet werden. Alles an einem Tag zu schaffen, ist kaum möglich. Heinz Wagner empfiehlt sich maximal zehn persönlich besonders interessante Orte auszusuchen. Mit 30 Stationen ist die Auswahl üppig genug, damit sich die Besucher nicht knubbeln.
Pralinen-Herstellung bis Oldtimer-Schau
Die Fleischerei Bischoff ermöglicht um 14, 15, 16 und 17 Uhr an der Fernewaldstraße 68 einen Blick in die Wurstküche. Bei Café Cordes an der Brandenburger Straße 5 zeigt Konditormeisterin Angelika Cordes um 13, 14, 15 und 16 Uhr die feine Kunst der Pralinenherstellung, bei der man auch naschen darf.
Im Gartencenter Gartenwert an der Küperstraße 18 wird Kräuterbutter und aromatisiertes Wasser zum Probieren angeboten. Bei Cardoc an der Heinestraße können um 13.30, 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr die Kfz-Hallen besichtigt und ungewöhnliche Oldtimer betrachtet werden.
Nanami an der Bahnhofstraße 60a weiht in die Kniffe der Sushi-Herstellung ein. Ebertbad-Chef Hajo Sommers führt um 15, 16 und 17 Uhr höchstpesönlich „von hinten“ durch die Kulturstätte. Und zwar vom Backstagebereich bis auf die Bühne. Also dort, wo sich Zuschauer normalerweise nicht aufhalten.
500 Eintrittskarten gehen in den Verkauf
Weitere Kostproben? Bei der Kaffeerösterei Mahlgrad an der Pfälzer Straße 80 probieren Radfahrer Edelkaffee und handgemachtes Popcorn. Am Forellenhof Kiefer an der Erzbergerstraße 136 sind kulinarische Streifzüge von Brathering bis Fischsalat möglich. Ein Forellenbrötchen gibt es zum Probieren. Und ein deftiges Leberwurstbrötchen wartet im Hofladen bei Bauer Hagedorn an der Hagedornstraße 109.
Heinz Wagner arbeitet bei seiner neuen Idee mit der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) zusammen. So ist eine „Roadbook“-Broschüre entstanden, die alle Stationen erklärt. Die für Mitte August angekündigte Fahrrad-App der Stadt kann zusätzlich als Navigator dienen.
Teilnahmetickets gibt es ausschließlich im Vorverkauf. In den Tourismus-Shops am Hauptbahnhof und an der Coca-Cola-Oase am Centro. Bis zum 31. August kosten die auf 500 begrenzten Tickets 32 Euro, danach kosten Karten fünf Euro mehr.
Die Radfahrer tragen sie als Stoffbändchen am Handgelenk. Im Preis enthalten sind die Führungen und kulinarischen Kostproben. Ein Glas Wasser gibt es an allen Standorten gratis. Wichtig: Am Veranstaltungstag sind keine Tickets mehr erhältlich.