Oberhausen. Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club informiert über Wissenslücken und Gefahren beim Radeln. Vorausschauendes Fahren und Handzeichen geben sind Pflicht. Blick ins Auto schützt vor Sturz.
Radfahrer durch Autofahrer schwer verletzt, Radler stürzt nach Zusammenstoß mit einem Pkw - Überschriften, die Leser oft vor Augen haben. Aus diesem Grund informierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Oberhausen gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Polizei über Wissenslücken beim Radfahren und wie sich Radler schützen können.
Mit dem Fahrradhelm auf dem Kopf fahren die vorbildlichen Radler auf dem Sportplatz RSV Adler am Buchenweg ein. Nach einer Stunde theoretischem Wissen, das Burkhardt Schmidt vom ADFC gemeinsam mit Hauptkommissar Wilhelm Taubner vermittelt, geht es für die Zuhörer zur praktischen Anwendung.
Nicht nur nach Gehör fahren
Burkhardt Schmidt beginnt mit dem Traum eines jeden Radfahrers: Die abgesperrte A40 im Juli 2010, auf der Radler nach Herzenslust ohne rücksichtslose Autofahrer herumkurven konnten. „Es gibt jedoch auch disziplinlose Radfahrer, die nicht auf den Autoverkehr achten“, nimmt Schmidt vorweg. Die Grundlagen sind schnell erzählt. „Vorausschauend und eindeutig fahren, Handzeichen während der Fahrt schaffen Klarheit.“
Wichtig sei selbstbewusst nach Außen zu wirken, aber innerlich mit den Gedanken an der Handbremse zu sein. „Außerdem sollte man mit den Autofahrern Blickkontakt halten und nicht nur nach Gehör fahren.“ Zum vorausschauenden Fahren gehöre vor allem der Blick ins Autoinnenleben. „Sitzt da vielleicht noch jemand, der jede Sekunde die Türe aufreißen kann?“, solle sich der umsichtige Radler stets fragen.
Zugeparkte Radwege
Schon kann der ein oder andere Zuhörer von seinen Erlebnissen erzählen. Mit gedankenlosen Autofahrern, die achtlos die Türe aufreißen oder die Vorfahrt nehmen, haben bereits viele der Vortragsbesucher Bekanntschaft gemacht. „Meine Frau wurde ebenfalls bereits von einer Busfahrerin von der Fahrbahn abgedrängt und musste sich dann auch noch beschimpfen lassen“, erzählt Vortragsleiter Burkhardt Schmidt.
Auch Erstaunliches erfährt der Hobbyradler: „Die Fahrbahn ist sicherer als der Bürgersteig.“ Vermutet haben das nur die Wenigsten. Radwege seien oft zugeparkt, erklärt der Radprofi, auf den Bürgersteig ausweichen, dürfe man nicht. Bei einer Kollision mit dem Fußgänger hafte schließlich der Fahrer.
Wichtiger sei jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Abbiegen, sei es vom Radler selbst oder aber vom nahenden Auto.