Oberhausen. In der König-Pilsener-Arena soll der Backstage-Bereich bis Herbst umgebaut werden. Dort sollen regelmäßig Partys für alle Altersklassen stattfinden.
In das hiesige Nachtleben kommt Bewegung: In der Neuen Mitte rüstet die König-Pilsener-Arena ihre Backstage-Lounge in einen kleinen Zappel-Tempel um, der verschiedene Party-Serien beherbergen soll. Der vorgesehene Raum befindet sich „hinter den Kulissen“, also zwischen dem Arena-Innenraum und der östlichen Seite der Halle. Die Pläne sind bereits so weit fortgeschritten, dass die Tanz-Wände ab dem Herbst wackeln sollen.
Einen Namen hat das Projekt auch schon: „ABL“ leitet sich aus der Langform „Arena-Backstage-Lounge“ ab. Damit zieht die Konzert- und Eventhalle in den Konkurrenzkampf mit den hiesigen Diskotheken, obgleich sich die Macher gegen eine wöchentlich wiederkehrende Regeldiskothek entschieden haben.
SMG Entertainment plant weiter
,,Wir planen aktuell nicht mit einem dauerhaften Clubbetrieb in der ABL“, sagt Daniela Stork vom Hallenbetreiber SMG Entertainment. Vielmehr sollen neue Partykonzepte etabliert werden. Ob die Partyserien nun monatlich oder alle zwei Monate stattfinden, wird noch entschieden. Zunächst soll die Arena auch Veranstalter der für mehrere Altersgruppen denkbaren Sausen sein. „Bestehende Partys fremder Veranstalter könnten später hinzukommen,“ sagt Arena-Sprecher Florian Wels. Interesse sei vorhanden.
Partys sind in der überwiegend für Konzerte genutzten Halle eigentlich kein Neuland: Zuletzt lockte „Project Y“ an drei Tagen rund 9000 Tanzwütige in den Innenraum der 12.500 Zuschauer fassenden Arena. Auch im Backstage-Bereich hinter der Bühne gab es bereits Feten.
Die „ABL“ zielt neben solchen Großpartys diesmal aber auf eine eher überschaubare Clubatmosphäre. Auf rund 670 Quadratmetern dürften wohl einige Hundert Zappelfreunde Platz finden. Große Theken werden noch eingebaut, moderne Lichttechnik dazu installiert.
Strukturwandel im Nachtleben
Dass es durchaus Bedarf für neue Feierstätten gibt, zeigt der Strukturwandel, den die hiesige Discolandschaft in den vergangenen Jahren durchlebt hat: Die Turbinenhalle besitzt abgesehen vom „Steffy“ keinen Discobetrieb mehr, sondern spezialisiert sich auf Konzerte, Festivals und Einzelveranstaltungen.
Einst etablierte Partystätten wie die Luise-Albertz-Halle („Heldentanz“) oder Ebertbad („Freischwimmer-Party“) haben sich aus dem jungen Tanzgeschäft zurückgezogen. Die ausgewogenste Mischung aus Disco- und Party-Reihen existiert derzeit noch in den soziokulturellen Zentren Druckluft und Zentrum Altenberg.
Ab Herbst soll nun die „ABL“ im Konzert der Ausgeh-Freunde mitmischen: Dabei ist der Raum bereits in der Vergangenheit für Events genutzt worden. Bei der Preisverleihung „Comet“ des Musiksenders Viva diente dieser als Umkleide. Beim Klitschko-Kampf beantworteten die Boxer hier die Fragen der Presse. „Die Toten Hosen“ feierten in der ABL ihre Aftershowparty. Und vor zwei Jahren schunkelten Jecken dort bei einer Prunksitzung.