Oberhausen.. Oberhausener Bürger beschweren sich über den Zustand des Ruhrdamms in Alstaden. Er wimmelt von Schlaglöchern, die das Radeln erschweren. Auch Jogger müssen sehr auf den Weg achten. ADFC befürchtet, dass dem Ruhrtalradweg die Vier-Sterne-Qualität aberkannt wird.

Der Regen bringt es deutlich an den Tag: Pfütze an Pfütze reiht sich aneinander auf dem Ruhrdamm in Alstaden, oder besser gesagt: Schlagloch an Schlagloch. Die meisten von ihnen sind bereits einige Zentimeter tief. Und damit zwar noch nicht bedrohlich, aber auch nicht ungefährlich vor allem für Radler, die – statt die Natur zu genießen – ihre Augen auf den Weg richten müssen. Dort geht es aber um mehr als nur um Schönheit: Werden die Schäden nicht behoben, so mahnt nun der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), könnte dieser Radweg seine Auszeichnung mit vier Sternen für die Qualität verlieren.

Das wäre mehr als ein Image-Verlust für die Stadt, denn dieser Abschnitt, der von Mülheim über den Oberhausener Süden nach Duisburg führt, zählt zum beliebten und damit für den Tourismus wichtigen Ruhrtalradwanderweg.

Nicht nur Radler schüttelt es

Nicht nur den Radler schüttelt es seit einiger Zeit beim Strampeln über den Deich, auch Jogger und Fußgänger schütteln den Kopf: „Es fällt auf. Die Löcher sollte die Stadt zuschütten“, störten sich daran einige Spaziergänger, die hier auch regelmäßig Rad fahren. Manche Joggerin hätte hingegen lieber einen reinen Naturweg ohne Steine, der sei besser für die Füße.

Die so genannte wassergebundene Decke des Radweges – eine Mischung aus Naturweg und Steinen, die für Festigkeit sorgen – ist für Jogger wie Radler zwar angenehmer als Asphalt. „Sie ist aber auch pflegeintensiv und steht deswegen seit Neuestem in der Kritik“, sagt Norbert Marißen, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC. Schuld an dem Zustand des Weges sind wohl nicht einmal die eigentlichen Nutzer, so Marißen, sondern die so genannten Versorgungsfahrzeuge, die etwa das Grün am Deich beschneiden.

Für den Erhalt nichts getan

Der ADFC sieht Handlungsbedarf. Denn für den Erhalt der Strecke habe die zuständige Stadt seit Jahren nichts getan. Ein einwandfreier Zustand der Oberfläche und die Befahrbarkeit seien aber zwei zentrale Bedingungen, die über die Zertifizierung durch den Fahrradclub entscheiden. Das wäre nun dringend notwendig, fordert Marißen, um weiterhin die Auszeichnung von vier Sternen zu behalten.

Der bröckelnde Ruhrtalradweg ist für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) allerdings nur der Teil eines größeren Problems: „Wir mahnen die Stadt seit langem schon, dass wichtige Radstrecken erhebliche Mängel aufweisen“, sagt ADFC-Mann Norbert Marißen.

Die Wege hinter der Brücke nördlich von Haus Ripshorst in Osterfeld oder an der Halde Haniel in Sterkrade nennt der ADFC-Sprecher als weitere beklagenswerte Beispiele.

Kanalufer-Radweg verkommt zur Holperpiste

Mehrfach informierte der Fahrrad-Club die Stadtverwaltung zudem über die Mängel des Kanalufer-Radweges am Rhein-Herne-Kanal. Getan wurde aber nichts, kritisiert der Fahrradverein; die vormals schöne Strecke entlang des Kanals sei an vielen Stellen zu einer Holperpiste verkommen. Laut ADFC werden dort „die Schäden immer gravierender, besonders im Abschnitt zwischen Dellwig und der Osterfelder Straße werden die Fahrbahnlöcher zunehmend tiefer. Nach Regen steht der Weg an vielen Stellen in voller Breite unter Wasser. Die Radfahrer können die Gefahr der tiefen Löcher nicht erkennen.“ Der ADFC warnt deshalb eindringlich: Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es dort zu schweren Stürzen kommt.