Oberhausen.

Die Vorrunden-Spiele der EM sind noch nicht vorbei, wenn die Kaderschmiede der Folkwang Universität der Künste zum Endspiel einlädt: „Finale“ ist der Titel des Kunstsommers 2012, der am Sonntag, 17. Juni, in der Kranhalle der ehemaligen Spedition Tedden in Dümpten an der Mühlenstraße 125 beginnt.

Um 12 Uhr öffnen 14 junge Leute, die bei Professor Jörg Eberhard experimentelle Gestaltung studieren, den Vorhang für den ersten Akt der zweiteiligen Präsentation, die bis zum 22. Juli zu sehen ist.

Vier Fahnen weisen den Weg zur Kunst

Akt zwei des Kunstsommers gestalten Studenten der Klasse Bildhauerei von Professor Rolf Lieberknecht, zu sehen vom 19. August bis zum 23. September.

Vier Fahnen sind bereits gehisst, weisen den Weg zur jungen Avantgarde und ihrer Kunst in der Garage. Die Besucher erwartet ein spannendes Menü aus Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation, Skulptur und Video.

Endlich ist es Ortwin Goertz, dem Vorsitzenden des Kunstvereins, der den Kunstsommer vor 12 Jahren ins Leben rief, gelungen, die Hochschule als Partner zu gewinnen, die im engsten Umfeld des Ortes des Geschehens liegt. Er verspricht sich davon ein größeres Interesse als je zuvor und dass die angehenden Künstler und ihre Werke möglichst viele Schüler interessieren, die in Erwägung ziehen, Kunst zu studieren.

Zeigen, was an den Akademien passiert

Wie bewerbe ich mich? Was muss in die Mappe? Reicht mein Talent und was passiert überhaupt an der Folkwang Uni? Fragen wie diese beantworten die Studenten gern, die die Garage gemeinsam zum Kunstort umfunktionieren und vor Ort sein werden, wenn die Vorstellung beginnt. Sie reden auch gern mit den interessierten Gästen über die Vielfalt künstlerischen Gestaltens und darüber, was sie bewegt und wie neue Ideen entstehen.

Von Beginn an war es Anliegen des Kunstsommers zu zeigen, was an den Akademien passiert. Meisterschüler oder auch Absolventen von Hochschulen in Düsseldorf, München, Münster, Berlin, Kassel, Bremen, Stuttgart, Halle, Leipzig und Enschede waren im Laufe der Kunstsommer-Jahre schon hier. „Einige von ihnen sind längst auf den großen Kunstmessen vertreten“, sagt Goertz. „Von anderen wiederum hört man nichts mehr.“ So ist das eben mit Karrieren, die mit dem Studium beginnen. Und so ist es möglich, beim Kunstsommer jungen Leuten zu begegnen, deren Werke später vielleicht einmal unerschwinglich sein werden.

„Finale“ haben sie als Titel gewählt, weil beide Professoren, Jörg Eberhard und Rolf Lieberknecht, die Folkwang Uni nach Ende des Sommersemesters verlassen werden. „Zuspruch ist der Lohn der Ausstellungsmacher“, sagte Goertz bei der Eröffnung des Kunstsommers 2009.

Denkorte für Experimente und Innovation

Was nicht heißen sollte, dass Kritik unerwünscht ist. Schließlich sind Ausbildungsstätten Labore, Werkstätten und Denkorte für Experimente und Innovation. Sie leben von der lebendigen Diskussion – zu der es am Sonntagvormittag reichlich Gelegenheit gibt. Dass die Vernissage wieder musikalisch begleitet wird, passt besonders gut zur Folkwang-Uni, die großen Wert legt auf die Vernetzung verschiedener Künste und gern Brücken baut zwischen den Fächern, die sie lehrt: Kunst, Musik, Schauspiel und Tanz.

Wer es nicht zur Eröffnung des Kunstsommers schafft, kann ihn trotzdem genießen: Die Garage ist samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem haben Interessierte, Gruppen oder Schulklassen die Möglichkeit, einen Wunsch-Besichtigungstermin zu bekommen. Ortwin ist jederzeit bereit, die Kunstwerke zu erklären oder Kontakte zu den Machern herzustellen. Anruf genügt unter  20 84 10.

Zu den Ausstellungen gibt es einen kostenlosen Katalog.