Marlaine ist einmalig. Nicht nur ihren Namen muss die junge Frau häufig buchstabieren. Keine Gaudi: Früher war sie Stuntfrau, sprang für eine Szene im Tatort von einer Brücke. Heute singt sie und moderiert beim Oktoberfest.

Gerade ist Pause bei der „Oberhausener Gaudi“ im Festzelt neben dem Stadion Niederrhein. Und die blonde Dirndl-Trägerin bereitet sich schon auf die nächsten Schunkel-Runden vor: Etwas von Helene Fischer. Sicher! Den Song „Die immer lacht“. Selbstverständlich.

Marlaine zieht die Leute so gut gelaunt von den Sitzreihen auf die Tanzfläche. „Bei einem solchen Fest macht die Kleidung den Unterschied aus. Fast alle haben eine Tracht an, sind so automatisch besser drauf.“

Keine Konventionen durch Schlips und Kragen. Klingt logisch. Auch die Regionalliga-Truppe von Rot-Weiß Oberhausen hat die Fußball-Stutzen ausgezogen. Sie feiern am Samstagabend nach dem 2:1-Heimsieg gegen Sprockhövel auf die bayrische Art. Ausnahmsweise in: Blau-Weiß statt Rot-Weiß.

Gastgeber Charly Terbeck hat auch eine angenehm hohe Quote an Trachtenträgern ausgemacht: „Das sind fast 90 Prozent und es sorgt für ein tolles Bild!“ Schon am Freitag hatte er 500 Gäste im Zelt an der Lindnerstraße. Zum dritten Mal wird hier die Lederhose angezogen. Am Samstag sind es sogar noch einige Teilzeit-Bajuwaren mehr, so dass die Partylokalität um wenige Planen-Meter erweitert werden musste. Praktisch, dass Terbecks Veranstalter-Kollege Peter Emmel von „Piets Partyzelte“ vom Fach kommt.

Nein, die Salzburger Festkonkurrenz am Centro ist eigentlich keine, meint der Oberhausener. Die Kartenverkäufe seien gut verlaufen. „Der überwiegende Teil der Besucher stammt aus Stadt. „Bei uns feiert eben die Nachbarschaft.“ Tatsächlich. Die Stimmung ist gut. Es gibt viele Wiesn-Wiedersehen unter den Tracht-Trägern. „Macht Spaß“, meint man im Biergarten. Aber: Zwei Tage Fete. Das reicht hier. Im kommenden Jahr geht es ja weiter.