Oberhausen.
Mit der Bergung eines historischen Wegestück endeten die Ausgrabungen an der Krummestraße in Holten am Mittwoch. Nun rücken die Bagger an, um auf dem historisch so ergiebigen Gelände einen Neubau entstehen zu lassen.
Den Experten ist es jedoch noch rechtzeitig gelungen, einen aus Kies gefertigten Boden in Sicherheit zu bringen - trotz früher Stunde und schlechten Wetters am Mittwoch gegen 7.30 Uhr. „Wir standen unter Zeitdruck. Leider haben einige Firmen ihre Hilfszusagen nicht eingelöst“, bedauert Albert Karschti vom Verein Faro, der die historischen Grabungen an der Krummestraße betreut hat.
Doch er konnte auch Positives vermelden: „Wir freuen uns umso mehr über die schnelle, professionelle Unterstützung der Firma KB-Bedachung aus Dinslaken und Königshardt.“ Blockbergungen von archäologischen Funden sind nicht alltäglich, so Karschti. Beim zu bergenden Objekt handelt es sich um eine Wegestruktur, die vor dem großen Brand im Jahre 1631 entstanden ist und nun als „Holtener Mosaik“ bezeichnet wird. Der Weg hatte eine Breite vom ca. 1,8 bis 2,0 Metern und führte nach Westen - möglicherweise zum Kastell. Auf diese Art Pflasterung aus in Lehm eingebettetem Kies und abgerundeten Ziegelsteinresten lagen Keramikscherben und Knochen. Das erleichterte die zeitliche Zuordnung.
Im Stadtarchiv aufbewahrt
Bei Führungen konnten Besucher diese Restfläche von ca. 1,5 Quadratmetern noch aus nächster Nähe anschauen. Da die Bauarbeiten bereits begonnen hatten, blieb nur wenig Zeit, bevor das „Mosaik“ endgültig verloren gegangen wäre. So entschloss sich der Verein Faro zu dieser „Rettungsgrabung mit Blockbergung“. Das rund 500 Kilo schwere „Relikt“ wurde aus dem Boden gelöst, gut verpackt und für den Transport vorbereitet. Es wird in Räumen des Stadtarchivs konserviert und aufbewahrt, damit auch kommende Generationen ihre eigene Geschichte sehen können.