Oberhausen. Der Kruft-Kulturpreis gehört seit 2004 zu den bedeutendsten Preisen, die Kulturschaffende in Oberhausen erhalten können. In diesem Jahr aber ist es irgendwie ein bisschen anders: Erstmals wird ein Bauchtum für seine Vielseitigkeit ausgezeichnet. 5000 Euro sollen Garden und einem Museum zugute kommen.
Der Kruft-Kulturpreis gehört seit 2004 zu den bedeutendsten Preisen, die Kulturschaffende in Oberhausen erhalten können. In diesem Jahr aber ist es irgendwie ein bisschen anders: Der Preisträger ist keine Einrichtung, kein Verein oder Theater – es ist ein Brauchtum. Die 5000 Euro, mit denen der Preis dotiert ist, gehen an den – Karneval.
Über alle Schichten hinweg
Die Initiatorin des Preises, Jutta Kruft-Lohrengel, erklärt: „Ich bin halbaktives Mitglied im Karneval und habe gesehen, dass auch der Karneval in Oberhausen eine wichtige Kulturveranstaltung ist. Er wirkt über alle Schichten und Generationen hinweg. Deshalb fand ich, dass der Karneval den Preis erhalten soll.“ Zumal der Karneval ein vielfältiges kulturelles Ereignis sei, das vom Wagenbau über die Tanzgarden bis hin zu den großen Umzügen eine Menge zu bieten habe.
Die Ehrung nimmt der Präsident des Hauptausschusses Groß-Oberhausener Karneval, Heiner Dehorn, anlässlich des Prinzenempfangs mit Eulenorden-Verleihung am 9. Februar entgegen: „Ich freue mich sehr über diese Anerkennung. Das Preisgeld wird aufgeteilt. Ein Teil kommt den Tanzgarden zugute, der andere fließt in den Aufbau eines Karnevalsmuseums im Bunker an der Ebertstraße.“
Neun Jahre Kulturpreis
Den Kruft-Kulturpreis in seiner heutigen Form gibt es seit neun Jahren. Ihm ging der Kruft-Theaterpreis voraus, den es seit 1993 gegeben hatte. Jutta Kruft-Lohrengel: „Das war damals angesichts der Haushaltsmisere der Stadt als Zeichen der Solidarität fürs Theater gedacht. Damals wurden nur Personen ausgezeichnet, die mit dem Theater zu tun hatten.“ Mit dem neuen Kruft-Kulturpreis sollte die ganze Bandbreite des kulturellen Schaffens in Oberhausen erfasst werden: „Und die ist ja Gott sei Dank sehr groß“, sagt Kruft-Lohrengel.
Die Liste der bisherigen Preisträger zeigt renommierte, sehr unterschiedliche Kulturschaffende: Der erste Preisträger war der Künstlerförderverein. Es folgten Einrichtungen wie Druckluft und K14. Auch die Ludwiggalerie und das Theater wurden ausgezeichnet, ebenso wie die Kleinstädter Bühne und das Walzenlager-Kino im Zentrum Altenberg. Auch einzelne Initiativen wie das Jazzkarussell bekamen das Preisgeld. Einmal war es eine einzelne Künstlerin, die den Preis erhielt: Gerburg Jahnke.