Oberhausen.. Oberhausen belegt im Landesvergleich zur Hundesteuer den dritthöchsten Platz. Halter kritisieren: zu hoch, die Stadt biete dafür zu wenig Service. Die Zahl der Kampfhunde sinkt, obwohl die Stadt ihre Eigentümer nicht höher besteuert, als die Halter anderer Hunde.
Hundebesitzer zahlen in Oberhausen so viel Steuer für ihren Fiffi wie kaum in einer anderen Stadt Nordrhein-Westfalens. 156 Euro sind jährlich für den Ersthund fällig, 216 für den zweiten und 252 Euro pro weiteren Hund. Nur noch Nachbar Mülheim sowie Wuppertal und Hagen haben auf den Betrag für den Ersthund noch ein Schippchen drauf gelegt. Das stellte ein Vergleich des Bundes der Steuerzahler NRW zwischen 23 Kommunen fest.
Oberhausen belegte dabei den – unrühmlichen – dritten Platz. Dennoch wuchs in den vergangenen vier Jahren die Zahl der Hundebesitzer kontinuierlich von 9375 (2010) auf 10 942 im vergangenen Jahr 2013. Dies war nicht zuletzt der so genannten „Hundebestandsaufnahme“ der Stadt vor drei Jahren geschuldet, die zu „Spontananmeldungen“ in mehr als tausend Fällen führte. Seit 2011 kamen jährlich nur 100 bis 200 Tiere hinzu.
Die Hundesteuer gilt in vielen Kommunen als Mittel, um die Population der Hunde in der Stadt zu regulieren. Über eine Erhöhung der Hundesteuer wird aber derzeit nicht laut diskutiert. Überraschend wirkt dagegen, dass Oberhausen ausgerechnet bei den in Verruf geratenen Kampfhunden keine höhere Steuer erhebt.
Während Herrchen und Frauchen etwa in Mülheim mehr als das Fünffache für einen Kampfhund (850 Euro) ausgeben müssen als für einen „normalen“ Hund, zahlt der Oberhausener auch „nur“ 156 Euro. „Das ist eine politische Entscheidung gewesen“, klärt Stadtsprecher Uwe Spee auf. Der Verwaltungsaufwand sei im Vergleich zum Nutzen auch eher gering.
Ein Paradies für Kampfhunde ist die Stadt deshalb nicht geworden, wie der Blick auf die rückläufige Zahl der Kampfhunde verrät: Waren 2010 noch 156 registriert, sind es im Jahr 2013 nur noch 99.
Die hohe Hundesteuer kommt bei vielen Oberhausener Bürgern allerdings negativ an: „Wenn die Steuer das Problem beheben könnte, dass die Hunde ihr Geschäft auf Gehwegen oder auf Spielplätzen für Kinder verrichten, wäre sie in Ordnung, aber dies scheint nicht der Fall zu sein“, meint Waldemar Eslinger. Petra Dahlem findet, dass „die Steuer schon viel zu hoch ist. Die Stadt bietet den Hundebesitzern zu wenig. In anderen Städten gibt es in Parkanlagen zum Beispiel Tütenspender für Hundebesitzer. Vielleicht wäre das auch ein erster Schritt, um das Problem mit dem Hundekot zu lösen“.
Christa Mellisen (54) gibt zu bedenken, „dass die Steuer für viele Hundebesitzer zur Belastung wird. Dazu kommen noch Futter- und Tierarztkosten, die dauernd anfallen und die Zeit, die jeder seinem Tier widmet.“ Horst Theisen pflichtet dem bei: „Ich finde die Steuer ungerecht, da man den Tieren schließlich ein Zuhause gibt, was sie sonst nicht hätten. Wir selbst haben zwei Hunde und einen davon von der Straße aufgenommen. Dass wir dafür noch Geld zahlen müssen finde ich nicht richtig.“