Oberhausen.. Bau-Fachleute der Stadt planen derzeit die rund 3,5 Millionen Euro teure Sanierung der Lindnerstraße, 2017 könnten die Arbeiten beginnen.

Eine Buckelpiste, in weiten Teilen ohne Bürgersteig oder ausgewiesenen Radweg und darunter ein 47 Jahre alter Abwasserkanal: Die viel befahrene obere Lindner­straße am Stadion Niederrhein hat ihre besten Tage längst gesehen. Die Stadt lässt diesen Teil der Hauptverkehrsader von Grund auf sanieren. Anfang 2017 könnte es losgehen.

Derzeit bereiten die Bau-Fachleute im Technischen Rathaus das rund 3,5 Millionen Euro teure Vorhaben vor. Die Stadt hofft auf Landesmittel in Höhe von etwa zwei Millionen Euro, um Straße und Abwasserkanal zu sanieren. 1,4 Millionen Euro müsste die Kommune dann selbst tragen. Den Bürger erwarten bis ins Jahr 2018 hinein Sperrungen und Umleitungen.

Straße für schwere Lasten wappnen

Seit vier Jahren laufen die Arbeiten an den städtischen Abwasserkanälen rund um das Gewerbegebiet Buschhausen. An den im Jahr 2011 gelegten Kanal in der Max-Eyth-Straße schloss sich 2013 die erste Baustelle auf der unteren Lindnerstraße an. Zwischen Buschhausener Straße und Bahnbrücke nahe dem Stadion wurden – unter Vollsperrung – der in der Straßenmitte verlaufende Kanal erneuert und die Fahrbahn eins zu eins saniert.

„Der zweite Abschnitt ist umfangreicher als der erste“, sagt Bernhard Klockhaus, Fachbereichsleiter für städtebauliche Sondermaßnahmen. Denn ab der Bahnbrücke und bis zur Konrad-Adenauer-Allee wird die alte Fahrbahn der täglich von 8700 Fahrzeugen genutzten Straße komplett ausgebaut. Deckschicht und Unterbau werden nach rund fünf Jahrzehnten erneuert, um sie an die Belastungen durch den Schwerlastverkehr ins Gewerbegebiet anzupassen. Der Radverkehr wird geregelt, Fußgängerwege geschaffen.

Das Baurecht muss her

Zuvor wird der Abwasserkanal von 1968 angepackt. Noch ist nach Angaben der Wirtschaftsbetriebe WBO aber unklar, ob er zum Teil lediglich saniert werden kann oder ob die Gesamtstrecke von über 900 Metern tatsächlich komplett durch neue Rohre ersetzt werden muss. Zahlreiche Versorgungsleitungen müssen zudem verlegt werden.

Bevor die Arbeiten überhaupt losgehen können, muss Baurecht her: Die Stadt stellt derzeit einen Bebauungsplan auf, in dem erstmals Straßenbegrenzungslinien für die Lindnerstraße festgeschrieben sind. „Bei vielen älteren Straßen haben wir das Problem, dass sie ohne diese Begrenzung gebaut worden sind“, sagt Klockhaus. Das wird im Bebauungsplan nachgeholt. Dieser ist Rechtsgrundlage für den Straßenausbau und maßgeblich, um 2016 Fördergelder des Landes zu erhalten.