Oberhausen. Ein Vorschlag für Bundesverkehrswegeplan 2015 sieht den achtspurigen Ausbau der Autobahn 3 bei Oberhausen vor. Betroffen wäre auch der Abschnitt, der durch den Sterkrader Wald führt. Umweltschützer befürchten massive Fällungen und schlechtere Lebensqualität.

In Zukunft könnten deutlich mehr Fahrzeuge auf der Autobahn 3 durch den Sterkrader Wald rasen. Denn die A 3 soll auf acht Spuren erweitert werden. Dafür müssten viele Bäume weichen. Noch ist dieser Ausbau nur ein Vorschlag des NRW-Verkehrsministers Michael Groschek für den Bundesverkehrswegeplan 2015 des Bundesverkehrsministeriums. Der Ausbau beträfe den Bereich zwischen Kaiserberg (Duisburg) und dem Oberhausener Kreuz im Sterkrader Wald.

Entsetzt und fassungslos hat die Oberhausener Gruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) auf die Pläne reagiert. BUND-Sprecher Norbert Axt: „Das ginge nur mit erheblichen Abholzungen im Sterkrader Wald. Damit rückt die Autobahn noch näher an die Bebauung heran, große Teile von Freiflächen werden dem Lkw-Verkehr geopfert. Die Lebensqualität droht zu sinken.“

Naturschutzgebiet mit wertvollem Torfmoos-Erlenbruchwald

„Der Sterkrader Wald ist ein Buchen-Mischwald und mit 204 Hektar der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens“, beschreibt die für die Waldpflege zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) das Areal.

Buchenarten, Roteichen, Erlen, Bergahorne und Kiefern bestimmen sein Bild. Der Wald ist Lebensraum zahlreicher zum Teil gefährdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften.

81 Hektar sind Naturschutzgebiet mit wertvollem Torfmoos-Erlenbruchwald, der gefährdete Pflanzen beheimatet. Alte Bachmäander (Abfolge von Bachschleifen) und Mergelgruben sind Laichgewässer für gefährdete Amphibienarten und Lebensraum zahlreicher Insektenarten. All das könnte gefährdet sein bei einem Ausbau der A 3, meint der BUND.

Breitere Schneisen durch die Stadt

Nicht nur, dass die A 3 zwischen Duisburg und Kreuz Oberhausen ausgebaut werden soll, auch von Arnheim bis Dinslaken-Nord soll sie auf acht Spuren verbreitert werden. Zudem würden die Schneisen durch die Stadt, die für einen Ausbau der Autobahnen 42 und 40 geschlagen werden müssten, breiter werden. Auch dagegen wendet sich der Oberhausener BUND, der vom Bundesministerium um eine Stellungnahme gebeten wurde. Axt: „Wir halten die Planungen für überflüssig und lehnen sie ab.“

Welche Maßnahmen in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen werden, sei noch nicht entschieden. Ingo Strater, Sprecher des Bundesverkehrsministeriums: „Vor dem Hintergrund des noch nicht abgeschlossenen Meldeverfahrens liegen uns diese Informationen noch nicht vor.“