Oberhausen.
Die seit Jahren anhaltende Kritik von Oberhausenern an der Sauberkeit der Stadt, die die WAZ auf ihrer Bürgerseite regelmäßig aufgegriffen hat, zeigt Wirkung.
Die SPD verspricht in ihrem neuen nun vom Unterbezirksparteitag einstimmig verabschiedeten 41-seitigen Kommunalwahlprogramm, sich im Fall eines Wahlsieges bei den Kommunalwahlen am 25. Mai mit einem ganzen Maßnahmenbündel gegen verdreckte Areale in Oberhausen einzusetzen.
Die Visitenkarte einer Stadt
„Sauberkeit in der Stadt ist ein wichtiger Standortfaktor, es ist die Visitenkarte einer Stadt. Man sieht einfach viele Bereiche, bei denen gehandelt werden muss. Wir werden die Sauberkeit der Stadt unverzüglich anpacken“, sagte SPD-Parteivize Bernhard Elsemann bei der Vorstellung des nach Diskussionen mit Bürgern um neun Seiten erweiterten SPD-Programms zur Zukunft der Stadt.
Dabei sparte er nicht an drastischer Kritik zum Verhaltens von Einwohnern und Besuchern Oberhausens. „Einige betrachten unsere Stadt offensichtlich als riesigen Abfalleimer. Ich frage mich, ob die Leute auch ihren Hund in ihrem Wohnzimmer scheißen lassen. Das nehmen wir nicht mehr hin.“
Wie sehr die Oberhausener der Dreck in der Stadt stört, hat die SPD-Spitze jetzt noch einmal bei Diskussionen über den Entwurf des Wahlprogramms bei ihrer Tour durch die Ortsvereine und auf den drei eigens angesetzten Bürgerversammlungen erfahren. „Die Sauberkeit der Stadt war ein zentraler Punkt im Bürgerdialog zu diesem Programm“, sagte Elsemann.
Mehr Kontrollen durch das Ordnungsamt gegen Abfallsünder
Danach will die SPD folgende Ideen umsetzen: Mehr Kontrollen durch das Ordnungsamt gegen Abfallsünder, die Aufstellung von mehr Hundekottüten-Behältern prüfen, die einmal monatliche Reinigung der Oberhausener Autobahnein- und ausfahrten durch den Landesbetrieb Straßen anstreben, freiwillige Reinigungseinsätze von Anwohnern in ihren Wohnquartieren organisieren.
Aber auch die Stadt mit ihren Tochtergesellschaften WBO und OGM soll besser arbeiten als bisher: Die SPD verlangt von allen Verantwortlichen, abgestimmter zu handeln, die Reinigungspläne zu ändern, den Personaleinsatz zu intensivieren und Reinigungsvolumina zu steigern. Zudem sollen mehr konzertierte Großaktionen im Stadtgebiet stattfinden.
Selbst vor Tabus schreckt die SPD nicht zurück: So soll der Einsatz von Langzeitarbeitslosen bei Reinigungsaktionen als „sinnvolle Beschäftigung“ vermittelt werden und Umweltverschmutzer mit Schildern „Deinen Dreck wollen wir nicht!“ angeprangert werden.