Oberhausen.

Es sind immer wieder Meldungen, die einem das Frühstücks-Brötchen aus der Hand fallen lassen: Erst kürzlich machten Berichte über hygienische Mängel in Backstuben die Runde. Kakerlaken, Schimmel - alles, was man wahrlich nicht in der Nähe seiner Lebensmittel sehen möchte.

Viele Verbraucher fragen sich daher: Wer kann solchen Betrieben das Handwerk legen? Wie funktionieren Kontrollen? Und wann wird überhaupt durchgegriffen?

In Oberhausen ist dies das Tagesgeschäft von Holger Füngerlings und seinem Fachbereich. Ein Team von elf Mitarbeitern kümmert sich hier um Kontrollen und kann im Bedarfsfall Geldstrafen aussprechen, wobei im Extremfall die Schließung des Betriebes angeordnet werden kann.

Verschiedene Kontrollen

Doch der Reihe nach: Die Prüfer in Oberhausen arbeiten nach einem eigenen Qualitätsmanagement, das durch den TÜV zertifiziert wurde. Füngerlings: „Das System wird gemeinsam mit den Städten Herne, Essen und Bochum umgesetzt.“ Drei Amtstierärzte, fünf Lebensmittelkontrolleure, eine Auszubildende, ein Kontrollasstistent und eine Koordinatorin zählt das Team, das in den Betrieben und im Labor genauer hinschauen soll.

Das Aufgabenfeld ist dabei vielfältig: Es lässt sich nicht auf einen Vorgang beschränken. „Da muss man unterscheiden“, sagt Amtstierärztin Claudia Tacke-Kahlert. „Es gibt Regelkontrollen und solche, die durch Hinweise der Bürger zu uns gelangen.“

Die Mehrheit hält sich an die Spielregeln

Risikobewertung nennt sich dies. Bei normalen Mängeln erhält der Betrieb umgehend die Aufforderung, diese zu beheben. Eine Nachkontrolle folgt. Das müssen aber nicht zwangläufig fiese Schimmelspuren sein. „Auch eine fehlende Kennzeichnung ist ein Mangel“, sagt Wolfgang Froese, amtlicher Lebensmittelkontrolleur. So müssen Zusatzstoffe etwa in Speisekarten gekennzeichnet sein.

Extrembeispiele gibt es immer wieder, sie seien jedoch die Ausnahme: „In einer Gaststätte wucherte mal der Schimmel in einem Schrank unter der Zapfanlage - wie in einer Tropfsteinhöhle.“ TV-Dokumentationen auf Privatsendern würden das Bild der Kontrolleure jedoch arg verfälschen. Füngerlings: „Von einem acht Stundentag sind nur fünf Minuten so spektakulär wie in den gezeigte Bildern.“ Die Mehrheit der kontrollierten Betriebe würde sich an die Spielregeln halten.