Oberhausen.

Maria Guthoff ist schon ein wenig beeindruckt. Die kommunale Geschäftsführerin der WBO ist mit einer neugierigen Gruppe von WAZ-Lesern auf dem Gelände ihres Betriebs unterwegs. Normalerweise begleitet sie keine Rundgänge, für die Leser das WAZ und die Aktion „WAZ öffnet Pforten“ hat sie aber mal eine Ausnahme gemacht: „Ich wollte wissen, welche Themen die Menschen in Oberhausen bewegen. Und die Sache mit dem Laub ist mir bisher wirklich noch nicht begegnet.“

Auf „die Sache mit dem Laub“ hat Leserin Christine Förster hingewiesen. Sie hatte Probleme, weil das anfallende Herbstlaub von den WBO nur zwei Mal im Jahr abgeholt wird. Zwar kann das Laub kostenlos auf einem Wertstoffhof entsorgt werden, für Bürger ohne Auto ist aber auch das schwierig. Eine Lösung für das Problem kann Frau Guthoff noch nicht präsentieren, aber kümmern will sie sich selbstverständlich.

Schon bei der Vorstellung der WBO durch Sprecher Michael Schüll zeigt sich, dass hier eine interessierte Gruppe zusammen gekommen ist. Mit konzentriertem Blick verfolgen die Leser bei Kaffee und Kuchen eine Einführung in die Arbeitswelt der WBO.

Sie erfahren etwa, dass Mitarbeiter der WBO jede Straße in Oberhausen einmal in der Woche besuchen, um sie auf mögliche Schäden zu untersuchen und sich auch um die Instandhaltung von Ampelanlagen kümmern müssen. Anschließend geht es nach draußen, wo die Besuchergruppe von einem kräftigen Pfeifton begrüßt wird.

Kein Fachkräftemangel

Der Grund: Gerd Kausen war mit seinem 28 Tonnen schweren Müllwagen rückwärts vorgefahren. „Das ist eine unserer beeindruckendsten Maschinen“, freut sich WBO-Sprecher Schüll, dass die Präsentation des riesigen Gefährts bei den Lesern gut ankommt. Stolz berichtet Kausen anschließend von seinem Gefährt, das satte 12 Tonnen Müll einladen und transportieren kann. Auch der 15-jährige Jean-Pierre Gerritzmann war beeindruckt. Sein Vater Gerd hatte ihn mitgenommen, weil der Sohn für das nächste Jahr einen Ausbildungsplatz sucht. Die WBO ist ein beliebter Arbeitgeber . „Vom Fachkräftemangel merken wir noch nichts“, erzählt Maria Guthoff.

Anschließend geht es weiter über den WBO-Hof, wo ein Kehrwagen mitsamt schicker Joystick-Steuerung und ein saugstarker Kanalwagen vorgeführt werden. Selbst Leser Wolfgang Breszyk, der bis vor kurzem hat noch selbst in der benachbarten Müllverbrennungsanlage gearbeitet hat und sich deshalb gut auskennt kommt auf seine Kosten. „Wirklich eine gute Führung.“

Nur beim „Salzbergschätzen“ liegen die Leser gründlich daneben. Denn der gewaltige, mehrere Meter hohe Berg, ein Vorrat für den Winter, wiegt nicht wie von den Lesern geschätzt zwischen 8000 und 20000, sondern „nur“ 2000 Tonnen.

Zum Schluss können die Leser noch einmal alle Fragen los werden: Wie oft muss ein Müllwagen gewartet werden? Wer prüft die Fahrtauglichkeit der LKW? Geschäftsführerin Guthoff lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen und beantwortet ausführlich alle Fragen.

Christine Förster ist am Ende der Tour zufrieden. „Wann bekommt man schon mal die Möglichkeit, so viele Fragen zu stellen, die einen auch selbst betreffen?“