Noch gibt es sie, die gute alte Telefonzelle. Nur leider nutzt sie fast niemand mehr. „Ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass im Schnitt jeder Bundesbürger – vom Säugling bis zum Greis – im Besitz von 1,3 Mobiltelefonen ist“, erklärt George McKinney, Pressesprecher der Telekom. Oberhausen macht im Bundestrend keine Ausnahme, auch hier gehen die Nutzungszahlen der Fernsprechhäuschen stark zurück.

Von den bundesweit 70 000 öffentlichen Telefonen gibt es 140 auf hiesigem Stadtgebiet. Tendenz sinkend: Anfang 2010 lag die Zahl der Zellen noch bei 200, bestätigt Martin Berger, Pressesprecher der Stadt. Den 60 bereits abgebauten Apparaten sollen nun 20 weitere folgen. Die Telekom als Betreiberin der Telefonhäuschen hat eine entsprechende Vorschlagliste mit nicht mehr rentablen Standorten der Stadt übersandt. Welche Standorte genau betroffen sind, wolle man nicht sagen, bevor der Abbau beschlossene Sache ist, so Telekomsprecher George McKinney.

„Die Einnahmen decken ganz einfach nicht die Instandhaltungskosten“, begründet McKinney den geplanten Weiter-Abbau. Hinzu kommen Vandalismus-Schäden, die das Unternehmen bundesweit rund sechs bis sieben Millionen Euro jährlich kosten.

Immer mehr Hot Spots

In der Bonner Konzern-Zentrale könne man zwar Umsatz und Kosten eines jeden Apparates ermitteln, genaue Zahlen und Statistiken für Oberhausen könne er aber nicht nennen, so der Sprecher.

Während öffentliche Telefone immer seltener werden, steigt indes die Zahl der sogenannten „Hot Spots“ – auch in dieser Stadt. Hauptsächlich in Hotels und Cafés gäbe es diese Stationen, sagt McKinney. An ihnen können Kunden mit dem eigenen tragbaren Computer ins Internet. Entweder per Kennwort oder aber mittels „Hot-Spot-Pass“, einer Karte ähnlich der Guthabenkarte fürs Handy.