Oberhausen. Auf dem Stahlwerksgelände am Centro will sich der französische Sporthändler Decathlon ansiedeln. Das Abstimmungsverfahren bei der Bezirksregierung läuft. Die IHK sieht Pläne skeptisch, ein Geschäftsführer wünscht sich hochwertigere Dienstleistungen und Technologieunternehmen.
„Decathlon steht für Freude am Sport“ heißt es in der Eigenwerbung des französischen Herstellers und Händlers von Sportgeräten und -bekleidung. „Aber es steht nicht gerade für Transparenz“, möchte man entgegenhalten. Denn unsere Fragen zum Vorhaben, auf dem früheren Stahlwerksgelände gegenüber dem Centro eine Filiale zu eröffnen, bleiben unbeantwortet.
Wie weit sind die Planungen gediehen? Wann will man eröffnen? Wie groß soll das Geschäft werden? Wie viele Mitarbeiter werden beschäftigt? „Zu einem etwaigen Projekt in Oberhausen gibt es keinerlei Informationen“, teilt die zuständige Pressestelle mit, verbunden mit dem Angebot: „Sollten Sie weitere Fragen haben, würde ich mich freuen, von Ihnen zu hören.“
Eröffnungstermin ungewiss
Auskunftsfreudiger zeigt sich die Oberhausener Stadtverwaltung. „Die Planungen der Firma Decathlon sind sehr weit gediehen. Das Geschäft soll eine Nettoverkaufsfläche von 4135 m² aufweisen. Das entspricht einer Bruttogeschossfläche von etwa 4800 m²“, teilt Dezernent Frank Motschull mit.
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Bei dem Gebäude handele es sich um eine Standardbebauung, die ähnlich den Discountern eine immer gleiche Warenpräsentation ermöglichen. Die Außenanlagen seien dem jeweiligen Standort angepasst. „Für den Standort am Brammenring wurden die Belange der ÖPNV-Trasse und des öffentlichen Geh- und Radwegenetzes mit eingeplant“, so Motschull.
Anzahl der Mitarbeiter sei Rathaus unbekannt
Wann das Geschäft eröffnet werden könnte, kann er allerdings nicht sagen. „Bauvoranfragen haben eine Geltungsdauer von zwei, die der endgültigen Baugenehmigung von drei Jahren. Zu welchem Zeitpunkt der Bescheid ausgenutzt wird, bestimme nur die Antragstellerin. „Letztere hat in der Gesamtplanung des Unternehmens auch wirtschaftliche Belange zu berücksichtigen, die der Verwaltung nicht bekannt sind und auch keinen Einfluss auf das Prüfverfahren haben.“ Auch die Anzahl der Mitarbeiter sei dem Rathaus unbekannt.
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Die Bezirksregierung Düsseldorf muss prüfen, in wie weit eine Ansiedlung in dieser Größenordnung negative Auswirkungen auf den Einzelhandel im Stadt- oder Stadtteilzentrum hat. Ein erstes Votum der Aufsichtsbehörde war negativ. Derzeit läuft ein erneutes Abstimmungsverfahren, das, so Motschull, in etwa vier Wochen abgeschlossen sein wird.
Außer Decathlon wollen sich „Roller“ mit einem Einrichtungshaus und einem Küchenstudio sowie der Berufsbekleidungsspezialist „Engelbert Strauss“ auf dem rund 60 Hektar großen Areal ansiedeln. Die IHK sieht die Pläne skeptisch. „Die Fläche ist ein hochwertiges Filetstück, wo wir lieber hochwertige Dienstleistungen und Technologieunternehmen sehen würden“, sagt IHK-Vizegeschäftsführer Guido Zakrzewski.