Oberhausen..



Wer als „Dinosaurier“ bezeichnet wird, fängt schnell an – zumindest auf dem falschen Fuß erwischt – wie ein Tyrannosaurus sein Mundwerk zu bewegen. Drohende Brüllgebärden sind bei der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) Weiß-Rot in absehbarerer Zeit wohl nicht zu erwarten. Das fortgeschrittene Alter der Gesellschaft ist hier ein Grund zum Feiern. Seit knapp 125 Jahren gibt es den Zusammenschluss der Narretei und damit fast genauso lange wie Alt-Oberhausen (152 Jahre). Damit ist AOK Weiß-Rot der älteste Karnevalsverein der Stadt.

Mut für Veränderungen fassen

Beim Neujahrsempfang am Sonntag im „Uerige Treff“ blickte die Gesellschaft nicht nur obligatorisch zurück, sondern widmete sich zukünftigen Aufgaben.

Hans-Georg Leinweber, 1. Vorsitzender, versuchte denn auch den Brückenschlag zwischen Tradition und nötigen Veränderungen: „Viele im Karneval neu entstandene Veranstaltungen basieren auf klassischem Brauchtum“, so Leinweber. Zugleich sei es aber stärker nötig, neue Ideen in den Karneval zu tragen. „Man sollte Mut haben, einfach einige Dinge auszuprobieren, um jüngere Leute zum Karneval zu bringen.“

Leinweber unterstrich bei seiner Gesellschaft die positive Entwicklung beim Ausbau der Junioren- und Seniorentanzgarde. Fünf jüngere Tänzerinnen seien zuletzt hinzugekommen. „Die Tendenz ist hier steigend.“ Die Gesamtmitgliederzahl, die sich im mittleren dreistelligen Bereich befindet, sei stabil. Zum Bilanztag sei bei Aus- und Eintritten ein hauchdünner Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Der Verein dankte am Sonntag den Mitgliedern Christian Klasen, Werner Rötger, Ilona Klasen und Jürgen Limper für 25 Jahre Treue. Albrecht Gentsch, der wegen eines Auslandsurlaubs verhindert war, wird seine Ehrung für 50 Jahre, nachträglich erhalten.

Das klassische Jubiläum der Gesellschaft in der kommenden Session soll nicht ohne Überraschungen verlaufen. Eine Saalveranstaltung könnte zum Eineinviertel-Jahrhundert-Fest hinzukommen und den Neujahrsempfang für eine Session ablösen. Den Stadtprinzen, auf den eine Jubiläumsgesellschaft Anrecht hat, wird die AOK Weiß-Rot im Jahr 2014/2015 aber definitiv nicht stellen.

Momentan bereitet sich die AOK auf ihre Galanacht am 15. Februar in der Stadthalle vor.