Oberhausen. Das Spionage-Museum ist erst seit zwei Monaten geschlossen, da gibt es bereits neue Pläne für die Immobilie am Centro Oberhausen: ein Trampolin-Park.
Gäste der Marina in der Neuen Mitte dürfen im Herbst zum Luftsprung ansetzen: In der leerstehenden Immobilie des insolventen Spionage-Museums soll in wenigen Monaten ein neuer Trampolin-Park entstehen. Das teilt der Eigentümer der Immobilie, der Oberhausener Unternehmer Dirk Grünewald, mit. Dem Vernehmen nach ist ein Familienangebot mit verschiedenen Sprungelementen auf rund 3500 Quadratmetern geplant.
Noch liegt kein konkretes Konzept vor, auch wird nicht bekannt gemacht, wer hinter dem Trampolin-Park steht. Mit Spannung erwartet wird die neue Touristenattraktion aber bereits. „Die Themen Freizeit und Bewegung passen gut ins Umfeld der Marina“, sagt etwa Franz Muckel, Chef der Touristik-Stadttochter TMO. Eine Sprecherin der Wirtschaftsförderung ergänzt zur Belebung des Leerstands: „Die Neue Mitte wird als Ziel für Touristen gestärkt, neue Arbeitsplätze entstehen.“
Dafür packt zunächst einmal Investor Grünewald kräftig an: Zwei Monate nach dem Aus des Spionage-Museums lässt er das Gebäude kernsanieren und wieder herrichten. Der neue Mieter kündigt sich mit Innenarchitekten und Künstlern an. „Das optische Erscheinungsbild wird sich verbessern“, sagt Grünewald zu.
Langfristiger Mietvertrag
Interessenten für das Gebäude in direkter Nachbarschaft zum bekannten Einkaufszentrum Centro habe es in den vergangenen Wochen einige gegeben, berichtet Grünewald. „Doch nicht alle Ideen ließen sich dort umsetzen.“ Mit dem künftigen Trampolin-Park-Betreiber habe er einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen.
Für Grünewald und seine einst vielversprechende Immobilie an der Marina ist der Trampolin-Park der dritte Neuanfang. In dem zweistöckigen Gebäude eröffnete 2008 zunächst eine Modellbahnwelt. Sie räumte ihr Feld für ein deutschlandweit einzigartiges Spionage-Museum, mit dem der Unterhaltungskonzern „Mehr-Entertainment“ 2012 an den Start ging. Das Museum lockte aber offenbar nie ausreichend Besucher an: Erst stieß die Unternehmensgruppe „Mehr-Entertainment“ es ab, in diesem Jahr kam es unter neuer Leitung zur Insolvenz.
Von dem früheren Museum sollen nur noch Kulissen und zwei Exponate übrig geblieben sein: Ein größeres Spionage-Fahrzeug steht dort noch zur Abholung bereit, der 17 Meter lange Militärhubschrauber auf dem Dach steht offenbar zum Verkauf. Die übrigen Ausstellungsstücke waren Leihgaben vor allem von einem privaten Sammler, der sie nach der Schließung am 1. Mai zurückerhalten hat.