Oberhausen. Corona: Zwei Verdachtsfälle versetzen die Teilnehmer des Berufsförderungswerks in Sorge. Zumal einige Umschüler aus dem Kreis Heinsberg kommen...

Die Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ist auch in Oberhausen groß – obwohl es bislang noch immer keinen bestätigten Fall gibt. Schwere Vorwürfe macht jetzt sogar eine Oberhausenerin (die anonym bleiben möchte) dem Berufsförderungswerk Oberhausen. Sie berichtet: „Aktuell besuchen auch Teilnehmer aus dem Kreis Heinsberg unsere Einrichtung – immer mehr Menschen hier leiden unter Fieber und Atemwegserkrankungen.“ Es habe auch zwei Verdachtsfälle gegeben.


Aus dem Kreis Heinsberg stammt der erste in NRW bekannte Coronavirus-Erkrankte. Der Kreis gilt mit inzwischen 323 bestätigten Fällen als besonders betroffenes Gebiet. Das Berufsförderungswerk ist eine Rehaeinrichtung. Die meisten Teilnehmer können aus gesundheitlichen Gründen ihren alten Beruf nicht mehr ausüben und nehmen dort an einer zweijährigen Umschulung teil. „Viele dieser Umschüler kommen aus den unterschiedlichsten Teilen der Republik – und eben auch aus dieser Region“, betont die Oberhausenerin. Einige der Rehabilitanden seien ehemalige Krebspatienten, die nach ihrer Behandlung noch immer unter einem entsprechend schwachen Immunsystem litten.

Viele seien an grippeähnlichen Symptomen erkrankt

Inzwischen seien viele Mitarbeiter, Teilnehmer, aber auch Besucher der Einrichtung an grippeähnlichen Symptomen erkrankt. „Es geht hier um 1000 Menschen, von denen viele Angst haben, sich testen zu lassen oder zu Hause zu bleiben, weil die Teilnehmer befürchten, sie müssten ihre Umschulung abbrechen oder bekämen kein Geld mehr.“

Tim Buse, Sprecher des Berufsförderungswerkes Oberhausen, warnt vor Hysterie. „Wir können nicht bestätigen, dass viele Mitarbeiter und Teilnehmer krank sind.“ Der Ärztliche Dienst des Hauses verzeichne keinen Anstieg der Patientenzahl. Richtig sei allerdings, dass zwölf Teilnehmer aus dem Kreis Heinsberg stammen. „Von diesen ist keiner als Verdachtsfall vermerkt.“ Im Kreis Heinsberg lebten über 250.000 Menschen. „Die können wir doch jetzt nicht alle unter Generalverdacht stellen“, meint Buse. Diese Teilnehmer dürften in keinem Falle stigmatisiert werden.

Berufsförderungswerk Oberhausen nimmt die Lage ernst

Die allgemeine Lage nehme man aber auch im Hause sehr wohl ernst. „Der bei einem Mieter unseres gemeinsam genutzten Hauses aufkommende Verdachtsfall auf den Coronavirus stellte sich als unbegründet heraus.“ Auch ein Teilnehmer aus dem Berufsförderungswerk habe sich testen lassen, dieser Test sei ebenfalls negativ ausgefallen.

„Wir stehen in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Oberhausen“, betont Buse. „Sollte ein Verdachtsfall aufkommen und sich bestätigen, wird das Berufsförderungswerk sämtliche Anordnungen sofort umsetzen.“

Darüber hinaus habe das Berufsförderungswerk natürlich auch vorbeugende Schutzmaßnahmen ergriffen: „Wir haben zum Beispiel überall Hygienespender zur Desinfektion der Hände aufgestellt.“ Außerdem sei die Selbstentnahme des Bestecks in der Kantine eingestellt worden. „Das wird jetzt nur noch vom Küchenpersonal verteilt.“

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