Oberhausen..

Neugierde ist etwas Wunderbares. Zumindest, wenn sich der Wissensdurst auch stillen lässt und sich hinter den Fragen auch Antworten verbergen: Zum ersten Mal veranstaltete der „Freundeskreis der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen“ am Sonntag einen Museumspädagogischen Tag, bei dem nicht nur Kinder und Jugendliche zu neugierigen Zuhörern wurden.

Eigene Führung mit „Mini-Kuratoren“

Die Klebstoffdosen stehen auf dem Tisch. Die Bastelutensilien sind bereits überall verteilt. Während sich die Erwachsenen die Werke der aktuellen Ausstellung „At home. Der Blick durchs Schlüsselloch - Wohnen im Ruhrgebiet - gesehen durch die Kunst“ anschauen, haben die jüngeren Besucher bereits ihren eigenen Drang zum Gestalten entdeckt. „Ich möchte zum Bastelstand!“, sagt ein kleines Mädchen, während sie wenige Schritte von der Bastelecke entfernt ihrer Mutter an der Hose zupft.

Genau das soll der Tag erreichen: Einer jungen Zielgruppe soll der Weg zu Kunst und Kultur altersgerecht näher gebracht werden. „Die Besucher von Morgen benötigen schöne Erinnerungen an ein Museum, um später wiederzukommen“, meint auch Ursula Bendorf-Depenbrock (Malschule Oberhausen), die diese Aktion begleitet.

Kinder dürfen ihre Arbeit mit nach Hause nehmen

Dazu gehört ein Fotostudio, in dem sich die Kinder und Jugendlichen mit Allerlei Ausstattungsgegenständen ein Wunschzimmer zusammenstellen können. Technik? Spielzeug? Bunte Gardinen? Oder doch lieber ein ganz braves Tapetenmotiv? Das Ergebnis der Werkarbeit kann mit nach Hause genommen werden. Klar doch, thematisch passten die Aktionen zur aktuellen Ausstellung. Auch bei den Bastelarbeit drehte sich alles um eine flotte Inneneinrichtung.

Das eigene Zimmer aus Papier gezaubert. Einige Wünsche, die mit Stift und Glitzerfäden auf die Klappkarten gezaubert werden, sind nicht von Pappe. Musikanlage oder Puppentraumhaus - mancher Wunsch erforderte allerdings auch einen kleinen Geldspeicher, der mit Schere und ein paar Pinselstrichen gleich „nebenan“ gezaubert werden kann. Kreativ sein. Mitmachen.

Basteleien nicht von Pappe

Das gilt auch für die Führungen selbst - von Kindern für Kinder. Karla und Sophie haben bei der Sommer-Akademie der Malschule im Rahmen des städtischen „Action Guide“-Programms mitgemacht und dort in den Ferien eigene kleine Kunstwerke gestaltet. Diesmal stehen sie beide selbst in der ersten Reihe. Für beide ist es eine Premiere. Sie erklären den anderen Kindern ihre Lieblingsstücke der Ausstellungen. Führen sie zu verspielten Vasen und verschnörkelten Fensterrahmen. Sie erklären, was ihnen an den Exponaten aus der spannenden Wohnwelt am besten gefällt.

Drei Führungen, die rund 20 Minuten dauern - ein tolle Erfahrung für die beiden Mini-Kuratoren. Für die Führungen des Museumspädagogischen Tages ist der Eintritt frei. Doch nicht nur die Kinder lernen die Ludwig Galerie auf ihre eigene Art kennen, auch die Erwachsenen können bei einer parallel stattfindenden Führung in vertraute und fremde Wohnungen tauchen. Und dürfen auch vor die Fotowand.

Der Tag in der Ludwig Galerie könnte wiederholt werden: Gespräche darüber sollen geführt werden.