Mülheim. Acht Mülheimer Schulen haben zu viele Anmeldungen. Knapp 100 Kinder werden wohl nicht an der Wunschschule angenommen. Wann die genaue Info kommt.

Die Anmeldung zur Grundschule ist bei den allermeisten Familien verbunden mit großen Hoffnungen: Wird mein Kind wirklich an der Wunschschule angenommen? Kann es mit seinen Kindergartenfreunden zusammenbleiben? Klappt das mit der Laufgruppe, die wir angedacht haben? Flattert dann eine Absage ins Haus, ist die Enttäuschung oft riesig. Nach aktuellen Zahlen wird dieses Schicksal zum Schuljahr 2025/26 voraussichtlich 89 Mülheimer Familien ereilen.

„Vor allem in Stadtmitte und Dümpten wird es erneut sehr eng“, teilte Stefan Sprenger, Abteilungsleiter Schulen im Amt für Kinder, Jugend und Schule, jetzt im Bildungsausschuss mit. Allein 42 Mädchen und Jungen kommen an der mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Grundschule am Dichterviertel nicht zum Zuge, zeigt das Zahlenwerk. Angemeldet wurden dort 77 Kinder. Im Vorjahr waren 81 Anmeldungen eingegangen und 26 Kinder wurden abgelehnt. Die hohen Zahlen erklären sich laut Peter Hofmann, Leiter der Schulverwaltung, damit, dass die jahrgangsübergreifend unterrichtende Schule im kommenden Sommer „nur sehr wenige Viertklässler“ abgibt. Um mehr Schüler aufnehmen zu können, müssten Räume, die besondere Funktionen erfüllen, wieder in Klassenräume umgewandelt werden. Das sei aber schwierig vereinbar mit dem besonderen Schulkonzept. Eine hohe Zahl von Ablehungen bleibe „hoffentlich die Ausnahme“.

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Von Deike Frey

An der Barbaraschule werden nach den neuesten Plänen von 70 angemeldeten Jungen und Mädchen 14 abgelehnt. An der Grundschule an der Heinrichstraße sind es von 91 Kindern zehn, ebenso an der Grundschule am Sunderplatz. An der Grundschule Krähenbüschken sind es von 87 Jungen und Mädchen sechs, an der Klostermarktschule von 52 vier, an der Katharinenschule von 82 zwei. Und an der Grundschule am Steiger Weg bleibt von 105 Kindern voraussichtlich eines außen vor. Wen genau es treffen wird, werden die Mülheimer Familien erst in einigen Monaten erfahren: Peter Hofmann kündigte die Infobriefe der Schulen für „die zweite Februarwoche“ an. „Dann liegt die bereinigte Liste vor“, sagte er im Ausschuss.

Laut den aktuellen Zahlen wurden insgesamt rund 120 Kinder weniger angemeldet als im vergangenen Jahr

Für das kommende Schuljahr wurde insgesamt 1614 i-Dötzchen an Mülheims Grundschulen registriert. Das sind rund 120 Kinder weniger als im vergangenen Jahr, heißt es von der Stadt. Man spreche trotzdem noch von einem „geburtenstarken Jahrgang“, zumal dieser im Jahresverlauf „aller Wahrscheinlichkeit nach noch durch weiteren Seiteneinstieg anwachsen“ werde.

Die Stadt schlägt daher vor, an einigen Standorten zusätzliche Eingangsklassen zu bilden - dort könnten dann auch einige der an anderen Schulen abgelehnten Kinder beginnen. So etwa an der Schildbergschule, an der die Erweiterung wegen einer 2023 errichteten Pavillonanlage möglich ist: Dort sollen im Sommer vier Parallelklassen beginnen. Auch die Grundschule am Steiger Weg hat zusätzliche Kapazitäten durch eine Pavillonanlage gewonnen, auch dort sind vier Klassen vorgesehen. An der Martin-von-Tours Grundschule lasse eine „multifunktionelle Raumumnutzung“ eine Ausweitung auf drei Klassen zu und an der GGS an der Zunftmeisterstraße widme man Räume des ehemaligen Kita-Traktes so um, dass dort ebenfalls drei Klassen starten können. Stadtweit will die Kommune im nächsten Jahr insgesamt 87 Eingangsklassen bilden.

An einigen Schulen sind die Zahlen gestiegen, an anderen massiv zurückgegangen

Vergleicht man die Anmeldezahlen aus dem Herbst 2023 mit den aktuellen, so fällt Verschiedenes auf: An der Astrid Lindgren-Schule gab es mit 75 Anmeldungen gegenüber 59 im Vorjahr eine deutlich größere Nachfrage, ebenso an der Grundschule am Steiger Weg (105 gegenüber 94), an der Grundschule am Sunderplatz (91 gegenüber 82), an der Schildbergschule (98 gegenüber 90), an der Erich Kästner-Schule (68 gegenüber 61) sowie an der Grundschule an der Heinrichstraße (91 gegenüber 85).

Das Gebäude Meißelstraße wird erst aufgegeben, wenn die Arbeit an der Augustastraße abgeschlossen sind

Peter Hofmann erklärt auf Nachfrage die Verschiebung an der GGS Styrum - für die Dependance an der Meißelstraße ist in der Liste nämlich nur noch eine „Null“ ausgewiesen: Man gehe davon aus, dass der Ausbau an der Augustastraße ab sofort planmäßig vorläuft und der zweite Standort im kommenden Sommer nicht mehr nötig sein wird. „Sollten sich im Verlauf der Baumaßnahme Verzögerungen ergeben, wird der Standort Meißelstraße jedoch auf jeden Fall so lange in Betrieb gehalten, bis die Arbeiten an der Augustastraße abgeschlossen sind.“

Den größten Anmelde-Rückgang haben in diesem Jahr folgende Schulen zu verzeichnen: An der Grundschule Krähenbüschken wurden 31 Kinder weniger registriert als im Vorjahr, an der Brüder Grimm Schule waren es 29, an der GGS an der Zunftmeisterstraße 20 und an der Martin-von-Tours Grundschule sowie der Lierbergschule jeweils 18. Bis die endgültigen Zahlen vorliegen und alle Bescheide verschickt sind, wird es erfahrungsgemäß noch einige Zeit dauern.

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